Purcell ohne Prunk
Purcells «Fairy Queen» in neunzig Minuten? Ein Ende des 17. Jahrhunderts uraufgeführtes Prunkstück für Londons höfische Gesellschaft frei nach Shakespeares «Sommernachtstraum» mit jungen Chorsängern und Solisten, die gerade ihre ersten Schritte auf der Bühne machen? Kann das gut gehen? Es kann. Wer da an eine Schnapsidee oder Hochleistungssport für den Nachwuchs dachte, wurde im Rahmen des dritten Umculo/Cape Festivals in Südafrika eines Besseren belehrt.
Das Team um den Dirigenten Gerben Grooten und Regisseur Robert Lehmeier hatte das Stück behutsam bearbeitet und die Mitwirkenden auf Vorstellungen in Johannesburg und Kapstadt gut vorbereitet.
Das Motto des 2010 initiierten Festivals umreißt einen Ansatz, der über den üblichen Rahmen von Musiktheater-Workshops hinauszielt: «Changing Lives Through Music». Die Idee: klassische Musik mit Talenten aus sozial benachteiligten Schichten und unterprivilegierten Regionen zu produzieren und an alternativen Spielorten zu präsentieren. Die Hoffnung: Aktive Beschäftigung mit klassischer Musik kann ungeahnte Perspektiven öffnen – auf eine Zukunft, die nicht durch Armut und Gewalt, Unrecht und Korruption geprägt ist. So wie die Townships, aus ...
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Opernwelt Mai 2012
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Antonia Beermann/Adrian Herrmann
Einmal noch Salzburg. Ein letztes Mal. Ab 2013 wechseln die Berliner Philharmoniker mit «ihren» (so das brandneue, schicke Magazin des Orchesters) Osterfestspielen bekanntlich nach Baden-Baden. Über das Possessivpronomen kann man streiten. Gewiss, Herbert von Karajan hat das Festival 1967 mit der Absicht begründet, Qualitäten und Kapazitäten des Klangkörpers auch...
Bei Premierendaten Angabe der Namen in folgender Reihenfolge:
Musikalische Leitung, Inszenierung, Bühnenbild u. Kostüme - Solisten
AP = A-Premiere
BP = B-Premiere
Mat. = Matinee
N. = Nachmittagsvorstellung
Deutschland
Aachen
Tel. 0241/478 42 44, 0180/500 34 64
Fax 0241/478 42 01
• Un ballo in maschera: 1., 5.
• Kammerkonzert: 6. (Mat.)
• King Arthur: 13. (N.), 23.,30.
•...
Der Prolog gehört zwei Jägern. Gamsbartfedernd reißen sie auf Bayerisch ihre Judenwitze, später trägt der Chor noch drohend Transparente an die Rampe, die ein Judenverbot für den deutschen Wald fordern. Und dann ist es auch schon wieder vorbei mit der Aktualisierung. Keine Antwort auf Veit Harlans unsäglichen Film ist der Abend, keine unverbrämte Problemwälzerei....