Prima donna
Vor zehn Jahren wurde er gegründet und hat sich seitdem zur führenden Sängerbörse in Deutschland entwickelt: der Competizione dell’Opera in Dresden. 2006 wurden die Vorauswahlen nochmals erweitert: Vorsingen fanden erstmals in Südamerika und Russland statt, daneben in Helsinki, New York, Chicago, Prag, Zürich, Mailand, Budapest und München. Von den einhundertdreißig nach Dresden geladenen Sängerinnen und Sängern erreichten neun das Finale.
Dieses Finale findet als öffentliches Konzert in der Semperoper statt und wurde diesmal vom WDR-Rundfunkorchester unter Michail Jurowksi mitgetragen. Jeder Kandidat trug eine von der Jury (Vorsitz: Theo Adam und Dresdens Operndirektor Hans-Joachim Frey) ausgewählte Arie vor.
Deutsche Sänger spielten dabei keine Rolle. Den ersten Preis in Höhe von 10 000 Euro und den Publikumspreis erhielt die aus Uruguay stammende, in Italien lebende Sopranistin Maria José Siri. Sie sang im Finale Violettas große Arie aus dem ersten Akt von «La traviata» und hatte bereits vorher als Liu und Leonora («Trovatore») überzeugt. Der zweite Preis ging an den Russen Alexej Markov, der sich als Verdi-Bariton empfahl. Mit dem dritten Preis wurde der mexikanische Tenor ...
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I. So einen Vogelmenschen haben sich Mozart und Schikaneder sicherlich auch in kühnen Träumen nicht vorgestellt. Papagenos Hut ist ein großer Adlerkopf mit Hakennase und glühend roten Augen. An den Seiten recken sich weiße Schwingen zum Himmel. Dieser Papageno tänzelt und turnt, als könne er jederzeit abheben vom schnöden Erdenboden und aufflattern zu den Vögeln....
Wer hätte das gedacht? Da thematisiert ein Regisseur dezent, aber unübersehbar das Dritte Reich in einer Oper, die vorderhand nichts damit zu tun hat, und es macht, unabhängig von der realen Verstrickung des Komponisten Richard Strauss mit der Nazi-Diktatur, tatsächlich Sinn. Und wer hätte gedacht, dass der heldisch-euphorische Schluss von «Ariadne auf Naxos» auch...
Ein Abend ohne Fußball. Auf den Rasenflächen des Bockenheimer Depots hoppeln Kaninchen. Dreischiffig wie eine Basilika liegt das alte Straßenbahndepot da. Ziegelmauern und eine filigrane, hölzerne Dachkonstruktion. Drinnen eine nach vorn abfallende Holzbühne. Darauf das verkleinerte hölzerne Skelett des Depots. Dahinter ein Sommerhimmel, weißblau (Ausstattung:...