Preisschilder überall
Eigentlich ist Steffen Piontek ein besonnener Theatermann. Vor vier Jahren hat er die Leitung des Volkstheaters Rostock übernommen und durch eine geschickte Spielplan-Politik die Auslastung des Vier-Sparten-Hauses um rund dreißig auf zweiundsiebzig Prozent gesteigert. Zugleich sparte Piontek – unter dem Druck der leeren öffentlichen Kassen – dreieinhalb Millionen Euro ein. Seit ein paar Monaten ist der Volkstheater-Chef allerdings auf Konfrontationskurs. Pionteks Ton ist in Interviews bissig geworden.
Auch seine Inszenierung von Sergej Prokofjews Oper «Die Liebe zu den drei Orangen» zeigt den Joachim-Herz-Schüler von einer ungewohnt angriffslustigen Seite. Aktuelle kulturpolitische Schreckensvisionen bilden den Hintergrund für die anspielungsreiche Neuproduktion.
So sorgte bereits im Januar ein Zwanzig-Punkte-Programm aus dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns für Aufregung: Damit die hoch verschuldete Hansestadt Rostock ihre desaströse Finanzlage besser in den Griff bekommt, soll sie bis 2009 statt der geplanten vierzig achtzig Millionen Euro einsparen. Und Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling zeigt sich einsichtig: «Wir schieben ein Jahresdefizit von siebzig ...
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Es geht wieder einmal um eines seiner Lieblingsthemen: um Emigrantenschicksale, um Verbannung und Heimkehr. Wie bereits in «Semiramide», in «Emma di Resburgo», «Margherita d’Anjou» oder «Il crociato in Egitto» behandelt Meyerbeer auch in «L’esule di Granata» einen in seiner Motivik vertrauten Stoff: Almanzor, Herrscher von Granada, ruft die verbannten Abenceragen...
Barockmusik am Hessischen Staatstheater: Das ist auch nach Rameaus «Platée» und der szenisch umgesetzten Bach’schen «Johannes-Passion» in den vergangenen Spielzeiten etwas Besonderes im goldprunkenden Neo-Rokoko. Ist in diesem Jahr um Ostern herum seine «Markus-Passion» oft zu hören gewesen, so spielen die Opern von Reinhard Keiser heute kaum noch eine Rolle. Mit...
Bürgt der Volkston in den «Wunderhorn»-Texten für eine leichtere Umsetzung in Musik?
H. R.: Ja, denn er bietet dem Komponisten mehr Raum als ein Gedicht aus der Kunstlyrik, das in sich viel strenger gefügt ist. Beim «Wunderhorn» haben wir diese Sprünge, die die Texte machen, bei denen also, verglichen mit ihren Vorlagen, manchmal ganze Strophen ausgelassen werden,...