Pompööös
Nebenan steht ein großes waschechtes Casino. Und auch auf der schmucken Bühne des Staatstheaters Wiesbaden wird gezockt. Doch Hermann hat nicht genug Kohle, um die schöne Lisa – eigentlich mit Fürst Jeletzki verlobt – zu freien. Pinke wird aber gebraucht, denn sie ist adelig. Also versucht Hermann, diesen einen stets erfolgversprechenden Kartentrick aus der alten Gräfin – eine legendäre Zockerkönigin – herauszupressen. Glücksspiel als Lösung für das Suchen nach Liebe. Keine gute Idee. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Denn die Gräfin ist Lisas Großmama – und stirbt bei der Begegnung mit Hermann; vor Schreck. Nun wird Hermann fortwährend von dunklen Mächten alles andere als gut geborgen. Der Geist der toten Gräfin verfolgt ihn; im Traum spricht sie ihm zu allem unguten Überfluss eine Kartenkombination zu, mit, an und durch die Hermann komplett spinnert wird. Lisa begeht Selbstmord. Tatsächlich bringen Hermann die von der Gräfin im Traum mitgeteilten Kartenkombinationen am Spieltisch anfänglichen Erfolg. Zuletzt geht er mit Pique Dame, dem einstigen Spitznamen der toten Gräfin, «all in». Epic fail. Alles Geld ist weg. Dumm gelaufen.
Regisseur Uwe Eric Laufenberg lässt Tschaikowskys ...
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Opernwelt März 2022
Rubrik: Panorama, Seite 49
von Arno Lücker
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