
OperaVision
Viele Opernhäuser streamen heute Vorstellungen live im Netz und bieten Trailer oder Aufzeichnungen an. Ganz zu schweigen von halblegalen, qualitativ meist mediokren Mitschnitten auf YouTube. Doch es gibt auch eine seriöse Alternative: Im zurückliegenden Herbst ist die neue Online-Plattform «OperaVision» freigeschaltet worden, mit Sitz in Brüssel. Das Théâtre La Monnaie beherbergt die Dachorganisation Opera Europa; deren neuestes Projekt ist das Portal mit 30 Partnern aus 18 Ländern.
OperaVision (das Team besteht aus drei Mitarbeitern) will aber mehr bieten als nur Streaming, wie deren Chefin Audrey Jungers betont: «Wir liefern auch die Synopsis und geben mit Interviews, dramaturgischen Elementen, Texten gezielt Einblicke. Wir haben eine Bibliothek von Inhalten über Oper generell, den Bereich Opera Academy für junge Künstler und Young Audiences für Kinder.» Finanziert wird das Projekt vom «Creative Europe»-Programm, durch Gelder der Europäischen Union und Mitgliedsbeiträge. Das sei, so Jungers, auch ein Werkzeug, um Menschen einzuladen, «ohne jede Verpflichtung und Investition.» Rund 83 Prozent der Besucher der Website kommen aus Europa, etwa 12 Prozent aus den USA und Kanada, die ...
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Opernwelt Februar 2018
Rubrik: Magazin, Seite 73
von Regine Müller
Herr Larsen, als ich Sie das erste Mal gesehen habe, waren Sie nackt ...
Das ist nicht weiter verwunderlich, denn seit 2004 singe ich als Osmin in Calixto Bieitos Inszenierung der «Entführung aus dem Serail» meine erste Arie unter der Dusche. Und dabei bin ich logischerweise nicht angezogen.
Zweifellos ist die Produktion auch dieses Auftritts wegen Kult geworden....
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten sich in der europäischen Literatur schwüle Stimmungen breitgemacht. In der italienischen Oper spielte solcher «decadentismo» jedoch nur eine zweitrangige Rolle. Zwar standen die meisten Komponisten in Wagners Bann, doch ein Puccini, im Grunde seines Herzens Kleinbürger, konnte mit jener elitären Strömung nie wirklich etwas...
Die schöne Unbekannte liegt im Halbfeld links, gefährlich nah am Rand. Goldglänzendes Cocktailkleid, eine rote Einstichstelle nahe dem Herzen. Niemand, der sie beachten würde; anscheinend gehört das Sterben zum Geschäft, ist Teil der Staatsräson, Kollateralschaden. Wer die Tote ist, erfahren wir auch in den folgenden dreieinhalb Stunden nicht, können es nur...