Mozart weitertragen
«Mozart war einer jener Denker und Bürger, die sich intensive Gedanken über das ‹nächste› Europa machten (...) Wo Mozart aufhörte, beginnen wir», sagte Regisseur Peter Sellars in einer Pressekonferenz Ende November in Wien, bei der er das ambitionierte Gesamtprogramm des Festivals «New Crowned Hope» (14. November bis 13. Dezember 2006) vorstellte. Das Budget, bereitgestellt von der Stadt Wien, beträgt zehn Millionen Euro. Kern ist eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Mozarts Themen, die vor allem seinem Spätwerk entnommen wurden.
Im Musiktheaterbereich stehen zahlreiche Uraufführungen an. John Adams trägt die Oper «A Flowering Tree» bei, in der er sich mit den interkulturellen Aspekten der «Zauberflöte» auseinander setzt. Peter Sellars wird diese Uraufführung (14. November 2006) inszenieren wie auch jene von Kaija Saariahos «La Passion de Simone» über die französische Philosophin Simone Weill und ihren Freitod mit vierunddreißig Jahren (nach einem Libretto von Amin Maalouf; 26. November). Weitere Uraufführungen: «Requiem» von Lemi Ponifasio aus Neuseeland (25. November) sowie eine neue Arbeit des kongolesischen Tänzers und Choreografen Faustin Linyekula (30. November) und ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Type Casting in der Oper ist ein heikles Thema und dürfte eigentlich keine Rolle spielen, doch dieses Stück bildet eine Ausnahme: Wenigstens ansatzweise glaubwürdig sollte ein Roméo sein. Ramon Vargas ist das nicht. Naiv lächelnd und mit dem unwiderstehlichen Charme eines Baby-Elefanten tappst der über die Bretter. Von Schwärmerei, Liebesrausch, Verzweiflung keine...
Die Allerheiligen Hofkirche in der Münchner Residenz ist ein kultischer Ort im Doppelsinne: einerseits säkularisierter Sakralraum, andererseits neuerdings viel bespielter Konzertsaal dank traumhafter Akustik und einer besonderen Atmosphäre durch eine bei der Renovierung nach Kriegsverwüstung bewusst unfertig belassenen karminroten Ziegelstruktur.
Arnaldo de...
Als kleiner Junge stand auch ich oft mit leuchtenden Augen vor dem Weihnachtsbaum, und ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück. Trotzdem empfinde ich Pfitzners «Christelflein» als ein ziemlich ungenießbares Machwerk. Denn hier kommt zusammen, was absolut nicht zusammengehört. Dräuendes Erlösungspathos und affektierte Kindlichkeit, nachwagnerische Leitmotivik...