MONUMENTAL
Anlässlich des 50. Jahrestages des Kennedy Center hatte Francesco Zambella, Intendant der Washington National Opera, vier kurze Werke in Auftrag gegeben, die sich mit der Geschichte und Identität des Kennedy Center befassen sollten. Im Mittelpunkt stand dabei der Begriff des «Monuments» und damit die kontrovers diskutierte Frage, wie ein Gedenken an den Konflikt zwischen Konföderierten und den Befürwortern der Sklaverei, insbesondere in den Südstaaten, funktionieren könne.
Das ambitionierte Projekt mit dem Titel «Written in Stone» – in gewisser Weise auch eine Rückkehr zur Zeitoper – vereinte vier Kreativ-Teams, drei international renommierte Sänger (J’Nai Bridges, Rod Gilfry und Alfred Walker), acht weitere Solistinnen und Solisten sowie zwei Uraufführungsveteranen: Regisseur James Robinson (er inszenierte drei der vier Stücke) und Dirigent Robert Spano. Erhard Rom schuf für alle vier Stücke schlichte, aber flexible Bühnenräume, Dede Ayite die dazu passenden Kostüme.
Den Auftakt der Uraufführungen im Eisenhower Theatre bildete «Chantal», ein erzählerisch kraftvolles, vom Jazz beeinflusstes Monodram, das sich sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart des Kennedy ...
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Opernwelt Mai 2022
Rubrik: Panorama, Seite 46
von David Shengold
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Nein, dieses Bildnis, das in der Birmingham Museum and Art Gallery hängt und den (englischen) Titel «HELL, Canto 5» trägt, ist nicht bezaubernd schön. Schauderhaft ist es. Aber eben auch faszinierend, irrlichternd, inspirierend. Sein Schöpfer William Blake stellt darin mit Stift, Feder und Aquarellfarben die unendlichen, von einem gewaltigen Sturm...
Das Leben, bemerkte einst der weise Laotse, werde nach Jahren gezählt und nach Taten gemessen. Der Arnold Schoenberg Chor darf dies gerne auf sich beziehen: Nach Jahren gezählt ist man ein halbes Jahrhundert alt – und nach Taten gemessen nimmt man im Genre des Chorgesangs, geistlich und weltlich, konzertant und szenisch, eine weltweit herausragende Stellung ein....
