Maskenball
Der Kampf mit einem «unsichtbaren Feind» (so formulierte unter anderem Angela Merkel) bringt uns alle in Lebenssituationen, die gleichermaßen ungewohnt wie ungemütlich sind. Und so fremdeln wir alle – mehr oder weniger elegant, mehr oder weniger gekonnt – mit dem, was neuerdings in der (Post-)Corona-Realität «normal» ist. Sichtbares Accessoire dieses Kampfes, gewissermaßen Zeichen der eigenen Gutwilligkeit und Wehrhaftigkeit, ist die Gesichtsmaske, der «Mund-Nasen-Schutz» geworden.
Die bisweilen leicht hingeworfene Abkürzung MNS suggeriert eine Professionalität, die in der Wirklichkeit keine Einlösung findet. Dabei sind die neuen Masken, die oftmals in Heimarbeit unter Aufbietung verschütteter Handarbeitskenntnisse hergestellt wurden, zunächst einmal sichtbares Zeichen von Mangel und Verlegenheit gewesen: Da der Bedarf an professionellen, medizinischen Masken nicht zu decken war, erging der Aufruf zu Heimproduktion. So ist das öffentliche Bild geprägt von einer Farben- und Formenvielfalt, die bisweilen der Ernsthaftigkeit der Situation zuwiderzulaufen scheint.
Neben der medizinisch-naturwissenschaftlichen Diskussion um Sinn- und Zweckhaftigkeit der neuen Masken erhebt sich aber ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Focus Spezial, Seite 4
von Peter Marx
Es ist ein Glücksfall für Adrienne Goehler, die Herausgeberin dieses Buches, dass das bedingungslose Grundeinkommen (kurz: BGE) in der derzeitigen ökonomischen Situation wieder mehr diskutiert wird. Dabei hat Goehler auch sonst nie Scheu gezeigt, über Dinge zu sprechen, die gerade nicht auf der Tagesordnung stehen, und häufig wählt sie dabei einen Ansatz, den...
Herr Friedrich, Ihr Entwurf für die Erweiterung des Theaterhauses Stuttgart nimmt sich geradezu bescheiden aus. 2018 hat Ihr Büro die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt vorgelegt und einen Bedarf von 900 Millionen Euro ermittelt. Ein Neubau wäre wohl sehr viel preiswerter. Sie bemängeln immer wieder die Explosion der Baukosten.
...
alpha
04.07. – 21:10 Uhr
Kathedralen der Kultur: Die Berliner Philharmonie
Anfang der 1960er-Jahre standen sich am Potsdamer Platz zwei Bauwerke als konkurrierende Visionen für die Zukunft gegenüber: die Berliner Philharmonie und die Berliner Mauer. Die Philharmonie galt als Zeichen der Offenheit und des Aufbruchs, die Berliner Mauer als Symbol der Angst und...