La Malibran rediviva?
Die Idee, das Repertoire eines historischen Sängers zum Ausgangspunkt eines Arienalbums zu machen, ist nicht neu. Vivica Genaux hat vor einigen Jahren mit großem Erfolg eine Sammlung von Arien Farinellis vorgelegt. Gleich mehrere Sänger (Drew Minter, Andreas Scholl und jüngst Marijana Mijanovic) – haben sich Programme aus Favoritstücken von Farinellis Konkurrenten Senesino zusammengestellt. Erst vor kurzem erschien eine neue CD von Juan Diego Flórez, die als Hommage an den großen Tenor Giovanni Battista Rubini konzipiert ist.
«Maria», das neue Album von Cecilia Bartoli, das Mitte September auf den Markt kommen wird, scheint diesem Trend zu folgen. Im Gegensatz zu Bartolis vorangegangenen Veröffentlichungen, die einzelnen Komponisten (Vivaldi, Gluck, Salieri) bzw. dem Repertoire der «Opera proibita» gewidmet waren, geht es in «Maria» um Musik für eine historische Sängerpersönlichkeit: Maria Malibran, die legendäre Primadonna des frühen 19. Jahrhunderts, deren 200. Geburtstag im nächsten Jahr gefeiert wird. Bei näherer Betrachtung sind freilich Charakteristika früherer Bartoli-Projekte auch hier erkennbar. Hierzu gehört etwa eine gelungene Programmdramaturgie, die sich in der ...
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Die Salzburger Festspiele haben im Mozartjahr 2006 alle 22 Mozart-Opern szenisch präsentiert. Alle Produktionen sind inzwischen auch als DVD erhältlich (siehe OW 2/2007). Die globale Distribution selbst der Jugendwerke und Fragmente kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Mozart-Kanon in den letzten beiden Jahrzehnten kaum verbreitert hat. Gewiss,...
Gesangswettbewerbe schmücken sich gern damit, Ausgangspunkt großer Karrieren zu sein; kein Zufall also, dass sie auch nach den Erfordernissen des Markts schielen. Daher scheinen sie derzeit angesichts eines Überangebots an lyrischen Stimmen und eines Mangels an «großen», dramatischen eher die Letzteren zu bevorzugen – oder jene, die so tun, als wären sie...
Das Programm der Salzburger Festspiele firmiert in diesem Jahr unter dem Titel «Die Nachtseite der Vernunft». Nach dem hellen Mozart-Reigen des vergangenen Sommers tauchte man in die dunklen Abgründe menschlicher Existenz. Zu dieser gehören auch Trivialitäten, zum Beispiel Absagen. Die Salzburger Festspiele, erstmals geleitet von Jürgen Flimm, erlebten eine...