Kraftlinien
Wie diese Inszenierung beleben? Wie ihr eine zusätzliche Spannungsdosis fürs Heimkino verpassen? Wenn Bildregisseur Michael Beyer im «Making of» über seine Arbeit sinniert, ahnt man: Das größte Problem ist, dass die Verewigung auf DVD überhaupt in Angriff genommen wurde. Eben weil Christoph Marthaler bei «Tristan und Isolde» dem Rauschhaften von Wagners Musik mit kontrastierender, subversiver Kargheit begegnet. Ein Konzept, das sich gegen jede Übersetzung in «normale» TV-Ästhetik sperrt.
Der nun vorliegende Mitschnitt entstand bei den Bayreuther Festspielen 2009.
Er ist damit die zweite DVD in der Ära der neuen Festspielleitung nach Katharina Wagners «Meistersingern». Basis ist die «Tristan»-Aufführung vom 9. August, die im Rahmen der Bayreuther Festpielnacht auf den dortigen Volksfestplatz übertragen wurde. Für die DVD wurden einige Szenen nachgedreht, die den Zuschauer quasi auf die Bühne holen und sich am Ende sogar über Isolde beugen lassen, wenn sie sich sterbend das Laken über den Körper zieht.
Trotz grundsätzlicher Einwände: Der Mitschnitt packt einen gerade in Momenten, in denen der ermüdete Besucher sonst gern mal die Gedanken schweifen lässt. Das liegt vor allem an Robert ...
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