Komponisten über Henze

Hans Werner Henzes Bedeutung für das Musik­theater der Gegenwart gründet einmal in seinen eigenen Beiträgen, aber auch in den Impulsen, die er als Lehrer und Förderer junger Komponisten setzte. Nicht zuletzt durch die Gründung der Münchener Biennale vor zwei Jahrzehnten. Drei seiner ehemaligen Schüler nehmen Stellung.

Kategoriale Kürze

Anmerkungen zu Henzes Spätwerk

Das Spätwerk eines tatsächlich betagten Komponisten ist in der Musikgeschichte eher selten anzutreffen – erinnert werden kann hier an Schütz und Telemann, Bruckner und Strauss, und in diesem Jahr auch an den hundertjährigen Elliott Carter (immer noch in großer Produktivität tätig). Unbedingt ist in dieser Reihe auch das Schaffen Hans Werner Henzes wäh­rend der letzten Jahre zu nennen.

In Henzes künstlerischem Leben ließen sich von jeher verschiedene Stilperioden erkennen, die in ihrer Abfolge und in ihrem Rhythmus an Strawinsky oder Picasso erinnern; dennoch ist es eine überraschende Erkenntnis, dass das nun entstehende Œuvre Henzes doch typische Merkmale des «späten Werks» aufweist, indem er nochmals eine stilistische Wendung in großem Umfang vollzieht, das eigene Schaffen zwar immer wieder reflektiert, aufgreift und variiert, aber doch auch eine Neuschöpfung des eigenen künstlerischen Ichs vornimmt.
Selbstverständlich lässt sich in Henzes Werkkatalog eine durchgehende künstlerische Haltung und Kontinuität der Themen und  Stoffe feststellen, trotz größter Verschiedenheit der unmittelbaren Ideen, Anlässe und Textvorlagen. Gleichwohl ...

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Opernwelt Jahrbuch 2008
Rubrik: Uraufführung des Jahres, Seite 40
von Detlev Glanert, Manfred Trojahn, Jörg Widmann

Vergriffen
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