«Kommt Zeit, kommt Rat»
Ein Zyklus von sieben Teilen mit 29 Stunden Spieldauer: Neben Karlheinz Stockhausens «Licht – Die sieben Tage der Woche» schrumpft Wagners «Ring» fast auf Einakter-Format. Nach der Vorstellung einzelner Tage in Mailand und Leipzig und der konzertanten Präsentation zahlreicher Szenen harrt das jüngst vollendete Riesenwerk jetzt einer Gesamtaufführung. Für sie benötigt man, im Idealfall, vier Hubschrauber, sieben Spielstätten und etwa zehn Millionen Euro.
Höhenflüge waren dem 1928 geborenen Rheinländer indes schon vor dem «Licht»-Projekt nicht fremd: Von Beginn seiner Karriere an erhob sich Stockhausens Werk über die Grenzen bürgerlicher Musikinstitutionen, wovon bereits die frühen «Gruppen für drei Orchester» zeugen; ein Einzelgänger, der sich um die Spielregeln des Musikbetriebs nur scherte, wenn sie sein Werk beförderten. Über Ausstrahlung, Bedeutung und Problematik des Phänomens Stockhausen äußern sich im Folgenden Udo Zimmermann, Ingo Metzmacher und Dieter Rexroth. Das Gespräch mit dem Komponisten führten Albrecht Thiemann und Olaf Wilhelmer.
Herr Stockhausen, unser Treffen fällt auf einen Freitag. Ist das ein guter Tag, um miteinander zu sprechen?
Jeder Tag ist ein guter ...
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Opernwelt Juni 2005
Rubrik: thema: stockhausen, Seite 24
von Albrecht Thiemann und Olaf Wilhelmer
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Es ist wohl nicht nur Zufall, sondern auch die Frucht des Ehrgeizes ambitionierter Editoren: Nachdem Jacques Offenbachs romantische Oper «Les Fées du Rhin» über einhundertvierzig Jahre dem Vergessen anheim gefallen war, folgte jetzt der konzertanten Wiederentdeckung vor drei Jahren in Montpellier kurz nach der zweiten und eigentlichen (weil vollständigen)...
Am 24. Oktober 1998 kam Gioacchino Rossinis «Guillaume Tell» in einer Inszenierung von David Pountney erstmals nach Wien. Zumindest was die französische Fassung betrifft (vgl. OW 12/98). Der ORF hat diesen Premierenabend mit seinen Mikrofonen begleitet und den Mitschnitt im Schiller-Jahr zur Veröffentlichung bei Orfeo freigegeben.
Da die diskografische Situation...