Klug disponiert
In Vorankündigungen trug Julia Lezhnevas Soloalbum noch den Titel «Alleluia», doch vielleicht war das den Verantwortlichen letztlich zu banal. Dabei ist «Alleluia» die Formel, die die vier Werke der CD miteinander verbindet. Es handelt sich um Motetten im italienischen Stil, d. h. um geistliche Solokantaten aus Arien und Rezitativen mit einem abschließenden «Alleluia».
Drei der Werke sind wohlbekannt, Mozarts «Exsultate, jubilate» schon seit Langem, Vivaldis «In furore iustissimae irae» und Händels «Saeviat tellus inter rigores» spätestens seit dem Siegeszug der historischen Aufführungspraxis, der diesen beiden Komponisten eine bis heute anhaltende Konjunktur bescherte. Eine lohnende Entdeckung stellt dagegen Nicola Porporas «In caelo stelle clare» dar, komponiert 1744 oder 1745 für eine der jungen Sängerinnen des venezianischen Ospedaletto, an dem Porpora einige Jahre tätig war.
Porpora war einer der erfolgreichsten Gesangslehrer seiner Zeit. Wie die venezianischen Kantaten veranschaulichen, scheint er auch seine Schülerinnen am Ospedaletto zu einer stupenden Virtuosität angeleitet zu haben. Die junge russische Sopranistin Julia Lezhneva bewältigt die eminenten sängerischen ...
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Opernwelt April 2013
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 20
von Thomas Seedorf
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