In voller Blüte

Von Cavalieri bis Stockhausen: Seit zehn Jahren leitet Georgij Isaakjan das Moskauer Kindermusiktheater Natalia Saz

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Wenn in diesen Tagen die Premiere von Philip Glass’ «Les Enfants terribles» im Moskauer Kindermusiktheater Natalia Saz angekündigt wird, verwundert das niemanden mehr. Seit 2010, dem Beginn der Intendanz von Georgij Isaakjan, der zuvor fast 20 Jahre Künstlerischer Leiter der Oper in Perm war, hat sich das «Saz» in ein Haus verwandelt, das einen wohltuend lebendigen und  zeitgenössischen Umgang mit der Gattung pflegt.

Schon in Perm war Isaakjan gewissermaßen «aus der Rolle gefallen», als er Poulencs «Les Mamelles de Tirésias» und Monteverdis «L’Orfeo» auf die Bühne brachte. Im Saz-Theater hat er das Programm noch einmal erweitert. Neben aufwendig gestalteten Produktionen wie Rimsky-Korsakows «Die Nacht vor Weihnachten» gibt es auch Stücke wie «Rappresentatione di Anima et di Corpo» von Emilio de’ Cavalieri und Karlheinz Stockhausens «Der kleine Harlekin». Isaakjans erste Inszenierung am Saz-Theater war Prokofjews «Die Liebe zu den drei Orangen», meisterlich in der Handhabung von Technik und Theatralik. Eine historisch-museale Perspektive wählte er für Rimsky-Korsakows «Goldenen Hahn», die Handlung siedelte er im Milieu der legendären Ballets Russes von Sergei Diaghilew an.

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Opernwelt Mai 2020
Rubrik: Magazin, Seite 60
von Alexej Parin

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