Hoffnungsschimmer
Dreieinhalb Jahre ist Argentiniens berühmtester Bau nun schon dicht. Seit am 1. November 2006 im legendären Teatro Colón das Licht ausging und die überfällige Rekonstruktion des maroden Hauses in die entscheidende Phase trat, prägten Architekten, Handwerker, Chaos und Streit das inwendige Bild. Immer wieder blieb die Restaurationsarbeit an den güldenen Ornamenten, den zimtroten Wänden und den 2487 samtbezogenen Sitzen im großen Auditorium (das zusätzlich 1000 Stehplätze bietet) für Wochen oder Monate liegen, weil die Finanzierung stockte.
Auch die Modernisierung der Bühnentechnik fiel weit hinter den Plan zurück, um jedes Detail der gewaltigen Sanierungsaufgabe wurde endlos gestritten. Mal standen der Masterplan für das Projekt und seine Sachwalter (etwa die Chefarchitektin Sonia Terreno) zur Disposition, mal warf der für die künstlerische Aufbauarbeit zuständige Intendant das Handtuch. Unter der Hand explodierten die Kosten.
Im Hintergrund zogen stets ehrgeizige Politiker die Strippen, die vor allem ein Ziel im Auge hatten: vom neuen Glanz des Nationalmonuments, Wahrzeichen vergangener Größe, selbst zu profitieren. Für Mauricio Macri, den derzeit amtierenden Bürgermeister von ...
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