Hintergründig

Puccini: Tosca Augsburg / Schwabenhalle

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Knapp sieht anders aus. Exakt 1516 der notwendigen 10562 Unterschriften fehlten für ein Bürgerbegehren. Monatelang hatte die Initiative gegen die Augsburger Theatersanierung ein Geheimnis um den Stand ihrer Sammlung gemacht, am Ende stand sie kräftig blamiert da: Fantasienamen, Unterzeichnende, die minderjährig sind oder nicht in der Fuggerstadt wohnen; zudem erklärten Juristen die Plebiszit-Frage für rechtswidrig.

Doch gab es deshalb ein hörbares Aufatmen beim Ensemble? Eine Saison früher als vorgesehen arbeiten die Künstler im Exil, und dies an so abseitigen Orten wie der Schwabenhalle auf dem Messegelände. Man muss wohl Brite sein, um diese missliche Situation in eine solch todernste Sache wie Puccinis «Tosca» einzubauen.

Nigel Lowery lässt Theater auf dem Theater spielen, aber anders. Plastikplanen hängen herab, markieren Kulissenelemente. Immer wieder taucht das marode Stadttheater auf, zum Finale als Riesenmodell, das die Titelheldin erklimmt, um sich vom Bühnenturm zu stürzen. Was mehr ist als ein aktueller Gag. Nicht nur Tosca überführt einen Gutteil ihrer Bühnenexistenz in die Realität, auch die anderen Protagonisten sind vor dem Leben als Pose nicht gefeit. Was ist also ...

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Opernwelt Dezember 2016
Rubrik: Panorama, Seite 42
von Markus Thiel

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