Philipp Kapeller (Cosroe) und Hagar Sharvit (Emira); Foto: Stephan Walzl
Mit doppeltem Boden
Voltaire nannte ihn seinerzeit den «Helden des Jahrhunderts», und etwa gleichzeitig befand der britische Musikhistoriker Charles Burney, dass der 1699 in Bergedorf bei Hamburg geborene Johann Adolph Hasse, in Italien liebe- und verehrungsvoll il caro Sassone genannt, «von allen jetzt lebenden Komponisten der natürlichste, eleganteste und einsichtsvollste» sei. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte man eine andere Ansicht: Für Ulrich Schreiber zum Beispiel war der Opernkomponist Hasse lediglich «eine der zahlreichen Geschichtsleichen des 18. Jahrhunderts».
Dass dieses 1988 in Druck gegangene Verdikt aber heute kaum mehr haltbar ist, zeigte – nach manch ergiebigem Einspruch von diversen (Konzert-)Bühnen – auch die mit Begeisterung aufgenommene Produktion von Hasses «Siroe re di Persia» am Oldenburgischen Staatstheater. Nach dem vor zwei Jahren so fantasievoll in Szene gesetzten Händel’schen «Xerxes» gelang damit erneut der Beweis, dass die Oldenburger in puncto Barockoper nicht zu unterschätzen sind.
«Siroe», komponiert auf ein damals nahezu 40-mal von den unterschiedlichsten Musikern vertontes Libretto Pietro Metastasios – in Oldenburg wurde die Dresdner Zweitfassung ...
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Opernwelt Februar 2018
Rubrik: Panorama, Seite 45
von Gerhart Asche
Ein Hauch von Otto Schenk liegt in der Luft. Das schmucke Stadtpalais mit Wintergarten ist 19. Jahrhundert pur. Als Arabellas chancenloser Verehrer Graf Elemer ihr darin im reinsten Richard Wagner-Outfit seine Aufwartung macht, wähnen wir uns gar in der Zürcher Villa Wesendonck und erinnern uns daran, dass der Meister hier seine «erste und einzige Liebe» gefunden...
59. Jahrgang, Nr 2
Opernwelt wird herausgegeben von
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Eine Oper ohne eigenes Haus? In Bergen geht das. Gespielt wird hauptsächlich in der 1978 eröffneten, nach dem musikalischen Ortsheiligen Edvard Grieg benannten Konzerthalle, einem nüchternen, im Inneren nicht unwirtlichen Monumentalbau aus Glas und Sichtbeton. Vollgültige Inszenierungen sind dort freilich nur begrenzt möglich. Für eine halbszenische Aufführung von...