Grün ist die Hoffnung
Diesem Mann ist nicht zu helfen. Gar nicht. Er ist verliebt, (un)sterblich verliebt.
Und genau das möchte der hoffnungsvoll durchs Grün wandernde Handwerker nun auch der Welt mitteilen: In forsch akzentuierten Achteltriolen fliegt die Musik schon im Vorspiel dahin, sehr gern zu seligmachenden Terzen gefügt, und wenn die Singstimme sich im achten Takt mit einem keck-erotischen Sextsprung hinzugesellt (Richard Strauss wird sich mehr als 80 Jahre später, im «Rosenkavalier», daran erinnern), hüpft sie vor funkender Freude punktiert durch die Landschaft; auch die Tonart A-Dur verspricht viel Licht für die Zukunft. Damit aber die ferne Angebetete das Ansinnen ihres Zukünftigen nicht einfach so vergessen kann, sagt und singt dieser es gleich vier Mal, zum Ende jeder Strophe, in aller Unwiderruflichkeit: «Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!»
Kenner von Schuberts Liedzyklus «Die schöne Müllerin» auf die kongenialen romantisch getünchten Verse von Wilhelm Müller (den selbst ein so spöttischer Geist wie Heinrich Heine schätzte) wissen, dass das nicht klappt mit der Liebe. Es klappert eher – und das leider fortwährend, zwischen Stock und Stein, am Bach, vor dem Haus, unterm Baum. Wo ...
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Opernwelt Juli 2023
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Jürgen Otten
P = Premiere ML = Musikalische Leitung I = Inszenierung B = Bühnenbild K = Kostüme C = Chor S = Solisten UA = Uraufführung
Hier finden Sie alle Termine (Premieren sowie Repertoirevorstellungen) der Opernhäuser in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Von den anderen Häusern (Grenzländer zu Deutschland sowie Italien und ein paar andere) bilden wir jeweils...
Wann haben Sie zuletzt in der Oper geweint?
Ich weine nicht viel in der Oper, das ist abhängig vom Stück und von den Sängern. Wenn sie mit wahren Emotionen und aus ihrer tiefsten Seele singen, kann ich weinen.
Wo würden Sie ein Opernhaus bauen?
Auf jeden Fall in Südafrika, in meiner Heimatstadt Kroonstad oder Bloemfontein, weil es die Hauptstadt unserer Region ist.
Kaum ein Land mit regelmäßigem Opernbetrieb bleibt von Richard Wagner unberührt. Auch nicht eines der ärmsten Europas: Bulgarien. Über vier Jahre hinweg (von 2010 bis 2013) präsentierte die Oper von Sofia einen eigenen «Ring» und blieb dabei auf mehrfacher Ebene (trotz sinnender Sehnsucht nach Bayreuth) ganz «Zuhause»: Praktisch das ganze Team stammt ursprünglich...