Groß und Klein
Möglicherweise lassen sie jetzt T-Shirts drucken. «We made it!» könnte darauf stehen oder Ähnliches. Wagners «Ring» als niederbayerische Erstaufführung an den Landestheater-Spielstätten Landshut, Passau und Straubing, das ist die Everest-Bezwingung mit Flipflops und ohne Sauerstoffgerät. Doch das Team um den regieführenden Intendanten Stefan Tilch hat es in einem vierjährigen Marathon geschafft. Unter widrigen Umständen, wobei Corona nicht unbedingt der ärgste war.
Die Sanierung des Landshuter Theaters ist auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben, langsam schwächelt auch der Ersatz, das Theaterzelt am Rande der Stadt. Außerdem verlängerte der Städtebund die Verträge von Tilch und Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman nicht, 2026 ist nach über zwei Jahrzehnten Schluss – ohnehin in der Szene eine biblische Periode. Und als im November mitten in der «Siegfried»-Premiere der Tenor aufgeben musste, angesichts des knappen Budgets an Ersatz nicht zu denken war, fragte sich wohl mancher: Muss das Giga-Projekt wirklich sein?
Allen Beteiligten ist klar: Den großen Häusern kann in Niederbayern keiner das Wagner-Wasser reichen. Doch Tilch sieht mit seinem «Ring» den Kompromiss auf enger ...
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Opernwelt Juli 2023
Rubrik: Panorama, Seite 44
von Markus Thiel
Kaija Saariaho kam am 14. Oktober 1952 in Helsinki zur Welt. Wie alle später europa- und weltweit bekannt gewordenen Musikerinnen und Musiker Finnlands studierte sie an der Sibelius-Akademie ihrer Geburtsstadt (in ihrem Fall: Komposition). Doch von dem konservativen Klima in der gerühmten Akademie war die junge Saariaho ganz und gar nicht begeistert. Deshalb...
Eigentlich war, sieht man von den Wolken ab, die mürrisch über dem Festspielhaus kreisten und einen missmutigen Blick auf Arno Brekers frisch eingeweihte Wagner-Büste warfen, vieles wie immer an diesem 16. August 1955 in Bayreuth. Auf dem Programm stand Wieland Wagners «Parsifal»-Inszenierung, die ihre Premiere vier Jahre zuvor, bei den ersten Bayreuther...
Im Wien des malerischen Goldgrunds finden wir uns auf diesem Album, spüren das besondere Flair des Fin de Siècle von Klimt und Schiele, Schnitzler und Freud. Und auch jenes von Alma Mahler, jener Frau, die dieses Wien lebte wie kaum eine andere. Eine Hochbegabte, die aufgrund der damaligen fest verfügten Geschlechterordnung ihr musikalisches Talent zunächst kaum...