«Gothic Opera» de luxe

In Avenches spielt Verdis «Trovatore» vor römischer Kulisse

Was die Trefferdichte von Open-Air-Fes­tivals betrifft, so macht der Schweiz niemand was vor. Zwischen Einsiedeln und Frauenfeld, Brülisau und Willisau, Gossau und Appenzell bis nach Ebikon, Etziken, Hilterfingen, Schwanden und Lupfig häufen sich Musik-Festivals wie nirgendwo sonst. Das Wetter muss herrlich sein in der Schweiz. Kein Wunder also, dass auch auf dem Opernsektor manches passiert. Bei den Zelt-Festivals von Verbier und Gstaad ist Oper zwar die Ausnahme.

Das Classic Openair Solothurn dagegen bietet Stars wie Ambrogio Maestri oder Noëmi Nadelmann in halbszenischer Verpackung, umgarnt von Chor und Orchester der National­oper Sofia.
Die Nase vorn, was Größe und Kuriositätswert angeht, hat das Festival d’Opéra Avenches. Ohne auf modernes Regietheater zu vertrauen, hat sich hier ein erklärtes Sänger-Festival etabliert. Matthias Goerne sang in Avenches seinen wohl einzigen Freiluft-Papageno. Ghena Dimitrova eröffnete 1995 als «Turandot».
Seitdem hat der Leiter und Sänger Sergio Fontana immer wieder Freunde engagiert. Ihm schwebte eine Schweizer Ausgabe von Macerata vor. Katia Riccia­relli, Elena Mosuc und Marcelo Alvarez sangen hier. Im vergangenen Jahr teilten sich Renato ...

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Opernwelt September/Oktober 2006
Rubrik: Im Focus, Seite 42
von Kai Luehrs-Kaiser

Vergriffen
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