Ganz vorne in der zweiten Reihe
Auch wenn Hans Günter Nöcker eigentlich ein pragmatischer, eher unsentimentaler Mensch ist, dieser Toast auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper zu seinem 75. Geburtstag am 22. Januar 2002 rührte den Herrn Kammersänger zu Tränen, hatten doch alle Anwesenden spontan in das «Happy Birthday» von Chor und Solisten auf der Bühne des Nationaltheaters nach dem Ende der «Verkauften Braut» eingestimmt: «Ein gewaltiger Eindruck auf dieser Riesenbühne vor zweitausend Zuhörern».
Das Publikum freilich wusste, wen es da feiert, denn in München hat Nöcker über vierzig Jahre lang – von 1960 bis zum 1. Dezember 2003, als er sich in der Rolle des Krusina aus der «Verkauften Braut» von der Bühne verabschiedete, die großen Rollen des dramatischen Bariton-Fachs gesungen – und nicht nur die: Scarpia und Onegin, Holländer, Telramund, Gunther und Klingsor, Jochanaan, Orest, Mandryka und den Jupiter in «Die Liebe der Danae», Lindorf, Coppelius, Mirakel, Dapertutto im «Hoffmann», immer wieder bis ins hohe Alter den Vater in «Hänsel und Gretel», aber auch Sachs und – erst relativ spät, aber mit umso größerem Erfolg – 1979 den Beckmesser an der Seite Dietrich Fischer-Dieskaus, «für mich der größte ...
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Diesmal konnte sich Staatsopern-Intendant Sir Peter nicht mit den Federn einer Münchner Händel-Erstaufführung schmücken, denn schon 1977 wagte sich das Gärtnerplatz-Theater an das Dramma per musica «Alcina». Auch die Inszenierung Christof Loys war bereits vor drei Jahren in Hamburg zu sehen (siehe OW 4/2002). Doch welch ein frischer Zauber wehte durch diese...
Rossini hat ihn, unwillentlich, sein ganzes Leben lang verfolgt und schließlich aus dem Gedächtnis der Nachwelt verdrängt. Heute ist Carlo Coccia (1782-1873) allenfalls noch eine Fußnote der Operngeschichte. Dabei war der aus Neapel stammende Schüler Giovanni Paisiellos eine Zeit lang außerordentlich erfolgreich. Seine 1815 in Venedig uraufgeführte «Clotilde» hielt...
Dass Salzburg 1982 in Levine/Ponnelles «Zauberflöte» eine «ideale» Aufführung gesehen haben will, erstaunt angesichts dieser Aufnahme. War alles andere damals so schwach, dass solch eine Klassikerpflege als überragend galt? Oder hat der «historische» Mitschnitt den Esprit nicht eingefangen? Neben der statischen Regie und den schleppenden Dialogen stört die Routine...