Für Kenner und Liebhaber

Norbert Miller zum 80. Geburtstag

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Norbert Miller, von 1972 bis 2005 Professor für Deutsche Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Berlin, hat als offener, souveräner Geist weit über sein Fachgebiet hinaus Leser gefunden. Wer einmal die Regalreihen seiner Bibliothek in seinem Haus am Berliner Schlachtensee entlangstreifen durfte, wundert sich nicht, dass sein Interesse, aber auch sein Wissen schier grenzenlos ist und von der Aufklärung bis in die Gegenwart reicht.

Gemeinsam mit seinem Lehrer Walter Höllerer hat er Jean Paul wieder ins lebendige Bewusstsein gehoben, Goethe und Heinse, Fielding und Nerval herausgegeben, das «Literarische Colloquium Berlin» und die Zeitschrift «Sprache im technischen Zeitalter» mitbegründet, sich – horribile dictu für seine Fachkollegen – aber auch mit als bildungsbürgerlich verachteten Poeten wie Paul Heyse, Emanuel Geibel und Ferdinand von Saar beschäftigt. Alle seine Bücher –  darunter das großartige Epos «Der Wanderer» über Goethes Reisen in Italien und die beiden Monografien über die präromantischen Exzentriker und Ahnväter der englischen Schauerliteratur, Horace Walpole und William Beckford – sind, wie es im 18. Jahrhundert hieß, stets ...

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Opernwelt Mai 2017
Rubrik: Magazin, Seite 82
von Uwe Schweikert

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