Frohsinn zum Abschied
Als Schwanengesang nicht nur der sechzehnjährigen Generalintendanz Joseph Volpes an der Metropolitan Opera, sondern auch der Regiekarriere Otto Schenks kommt dem neuen «Don Pasquale» in gewissem Sinne historischer Stellenwert zu. Natürlich wundert es niemanden, wenn das Ganze durch und durch konventionell ausfällt. Dass die Herren Volpe und Schenk niemals ästhetische Pioniere waren, ist allseits bekannt. Doch dass sie ihr Handwerk beherrschten, wird niemand ernstlich bestreiten.
So hatte man gehofft, dass ihre letzte Zusammenarbeit sich als eine Art Fazit erweisen könnte, das eine Ära von beträchtlicher Dauer zum glanzvollen Abschluss bringen würde: als perfekt poliertes Museumsstück eines verklingenden, wenn nicht schon längst verklungenen Stils.
Doch leider wurde daraus nichts. Im Wesentlichen bekam das Publikum uralte Bühnenmaschen zu sehen, mitunter in grober Ausführung. Erklingt im Orchestergraben der erste Ton, so hebt sich der goldene Met-Vorhang, dahinter prangt ein Prospekt mit pittoreskem Stadtbild von Rom, schlecht gemalt, in ausgelaugten Farben. Schwebt diese Kitschvedute in den Schnürboden, erscheint Don Pasquales bröckelndes Stadtpalais. Im zweiten Bild haben wir es ...
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Über die Station South Kensington auf der Piccadilly Line, ein paar Halts von Covent Garden entfernt, erreicht man das Victoria&Albert-Museum. Ein Besuch der dort gegenwärtig präsentierten Ausstellung «Modernism – Designing a New World» lohnt sich. Auch im Zusammenhang mit der neuen «Götterdämmerung» an Covent Garden – nicht nur, weil man in Siegfrieds Rheinfahrt...
Es dauert noch etwas, bis der auf Vorschuss verliehene Titel «Bayerisches Staatstheater» im fränkischen Nürnberg wirklich eingelöst wird. Doch der neue Name schmückt schon mal das Haus, auch wenn der Freistaat erst 2009 die Hälfte der Subventionen übernimmt, die bis dahin weiter mehrheitlich aus der klammen Stadtkasse kommen. Oberbürgermeister Ulrich Maly hatte...
Viele Theaterleute, die neu in eine Stadt kommen, erklären, sie wollten Theater für die Stadt machen. Dann aber fahren sie mit ihrem «Machen» so fort, wie sie davor andernorts aufgehört haben. In Görlitz entwickelte man ein anderes System. Man schaute in die Geschichtsbücher, studierte, wer alles in der Historie der Stadt und Region gewirkt hat und berühmt...