Frauenliebe und -leben

Bembo: L’Ercole Amante in der Liederhalle Stuttgart

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Welch süße Freude, Göttin / entzündest du in unserer Brust. / Konnte der gütige Himmel mehr für uns tun? / Welch süße Freude, Göttin!» Einander nachsingend, dann gleichzeitig ihre Stimmen ineinanderschlingend danken die jungen Liebenden Hyllo und Iole am Schluss von Antonia Bembos «L’Ercole Amante» der Göttin Giunone für das gute Ende einer ungut begonnenen Geschichte. Herkules, der Vater des jungen Mannes, hatte sich heftig in Iole verliebt, wollte sie heiraten, obwohl selbst verehelicht mit Dejanira, dazu ruchloser Mörder von Ioles Vater, König Eutyro.

Der miese Held, scharf auf die junge, knackige Frau, ist es egal, ob sie seinen Sohn liebt – er würde ihn glatt töten, um sie an sich zu bringen. Die Heldengeschichte löst in der Fassung von Francesco Butis Libretto wenig Sympathie für den keulenschwingenden Kraftkerl aus, auch wenn die (höfische) Konvention ihn am Ende in den Olymp befördert, wo er sich mit Hebe, der Göttin der Schönheit, vermählt. Ein durchaus bemerkenswertes Fazit: Helden können sich nicht alles erlauben – und damit Fürsten, denn in Herkules spiegelt sich Ludwig XIV., zu dessen Krönungsfeierlichkeiten in Paris 1662 Francesco Cavalli Butis Text vertont hat. Mit ...

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Opernwelt Juli 2023
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Götz Thieme

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