Faszinierende Unerbittlichkeit
Meine Berührungen und Erfahrungen mit der Musik von Karlheinz Stockhausen wurden durch die nächtlichen Studiosendungen des Bayerischen Rundfunks und des Hessischen Rundfunks Ende der fünfziger Jahre ermöglicht. Instinktiv vermittelte sich mir hierbei eine einzigartige schöpferische Persönlichkeit, von der, ich kann es nicht anders sagen, eine außergewöhnliche, aber gleichzeitig auch rätselhafte Faszination ausging. Seine Klavierstücke I – IV wurden für mich neben Schönbergs op. 19 und op. 11, neben Weberns Variationen op.
27 und einigen späten Poèmes von Alexander Skrjabin, an deren Noten ich durch Zufall geraten war, zu einer Art «Evangelium». Als ich mich dann auf Anraten meines Musiklehrers 1961 bei Stockhausen um Teilnahme an seinem Kompositionskursus bei den Darmstädter Ferienkursen bewarb und nach Einsendung von einigen kurzen Orchesterkompositionen auch angenommen wurde, begann für mich der «Ernst des Lebens».
Diese Darmstädter Wochen bedeuteten in jeder Hinsicht einzigartige und zukunftsentscheidende Erfahrungen. Dabei spielte nicht nur Stockhausen selbst eine Rolle. Auch die Prozesse und Kommunikationsspielarten unter den Teilnehmern brachten eine völlig neuartige Bewegung ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Es ist wohl nicht nur Zufall, sondern auch die Frucht des Ehrgeizes ambitionierter Editoren: Nachdem Jacques Offenbachs romantische Oper «Les Fées du Rhin» über einhundertvierzig Jahre dem Vergessen anheim gefallen war, folgte jetzt der konzertanten Wiederentdeckung vor drei Jahren in Montpellier kurz nach der zweiten und eigentlichen (weil vollständigen)...
Ohne Umschweife: In Sachen «Così fan tutte» liegt Dortmund derzeit klar vor Gelsenkirchen. Einmal mehr zeigt sich, dass modisch modernes Ambiente (Verena Hemmerleins Tennisplatz in Gelsenkirchen) keineswegs genügt, solange es inszenatorisch nicht gefüllt wird. Regisseur Andreas Baesler lässt den Chor in Ponnelle-Manier über die Bühne wuseln (in Dortmund wird aus...
Die neue Herausforderung für das Opern-Theater: Wie lassen sich neue mediale Ausdrucksmittel, Film oder Video, mit der überlieferten Werkgestalt aus Musik, Gesang, Handlung samt fixiertem Ort derselben verbinden, womöglich gar in dieselbe integrieren? An Versuchen fehlt es nicht, besonders nicht in der Moderne. Olga Neuwirth etwa experimentiert auf diesem Gebiet...