Erinnerungen eines Virtuosen
Einst ging es eher gediegen, traditionell zu bei Opera Philadelphia. Doch unter Intendant David Devan und Musikchef Corrado Rovaris hat sich die Company neu aufgestellt. Natürlich werden nach wie vor die Klassiker des Repertoires gespielt – oft in der 1856 erbauten Academy of Music. Im Rahmen des 2011 ins Leben gerufenen «American Repertoire Program» rücken jedoch zunehmend Stücke unserer Zeit in den Blick. Man sucht dabei den Schulterschluss mit aufgeschlossenen Produktionspartnern, vergibt auch gemeinschaftlich Kompositionsaufträge.
Nico Muhlys «Dark Sisters» sind so entstanden, «Silent Night» von Kevin Puts und zuletzt «Cold Mountain» der Pulitzer-Preisträgerin Jennifer Higdon (die Uraufführung ist für Anfang August in Santa Fe geplant).
Die Auswahl ist nicht auf amerikanische Werke begrenzt: So hatte das Opernpublikum der fünftgrößten US-Metropole unlängst Gelegenheit, Thomas Adès’ «Powder Her Face» und (als amerikanische Erstaufführung) Hans-Werner Henzes «Phaedra» kennenzulernen. Mitunter zieht man von der Academy ins nahe gelegene, kleinere Perelman Theater um. Dort präsentierten Devan und Rovaris nun ihre erste Uraufführung: «Charlie Parker’s YARDBIRD», eine Oper über den ...
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Opernwelt August 2015
Rubrik: Panorama, Seite 46
von David Shengold
Die Musik ist ein gemischter Salat, angerichtet von vielen Könnern», besagte ein Bonmot neapolitanischer Impresari über die Gattung des Pasticcio. Das beherzigte mitunter auch der geschäftserfahrene Georg Friedrich Händel: Für seine Saison-Menus am King’s Theatre in London rührte er je nach Bedarf und Auslastungszahlen Pasticci aus der neapolitanischen Küche...
Das Interesse an Barockmusik ist in den letzten 25 Jahren enorm gestiegen», sagt Christophe Rousset in der Brasserie Excelsior und fährt mit einem Hauch Bitterkeit in der Stimme fort: «Aber die französische hat’s immer noch schwer. Das Rameau-Jahr zum Beispiel hat praktisch keine Spuren hinterlassen. ‹Platée› gibt es ja immer mal, doch das war auch schon vorher so....
Opera Holland Park ist unter anderem deshalb so beliebt, weil hier al fresco-Freuden ohne Roben, endlose Dinner-Pausen und das ganze Brimborium zu haben sind. Das Festival hat sich außerdem mit Verismo-Raritäten wie Wolf-Ferraris «I gioelli della Madonna», Mascagnis «L’amico Fritz» und Montemezzis «L’amore dei tre» einen Namen gemacht. Schon letztes Jahr gab es...