English Summer
Im Hintergrund die grasigen Kämme des Peak Districts, in der Talsohle das Flüsschen Wye – seine pittoreske Lage in den Midlands macht den alten Kurort Buxton zur idealen Festival-Location. Schon 1903, als Heilbaden in Mode war und das Kurgeschäft blühte, errichtete man im Stadtzentrum voller Optimismus sogar ein kleines Opernhaus. Längst spielen die Spas keine Rolle mehr. Doch die Market Town hat es geschafft, sich neu zu erfinden – und das 1979 gegründete Buxton Festival hat einen nicht gering zu schätzenden Anteil an der Renaissance des Örtchens.
Das Festival deckt ein breites Spektrum von Musik und Literatur ab, doch die Oper gehört zum Kerngeschäft – tatsächlich kommen, zählt man die Gastspiele mit, mehr Titel auf die Bühne als bei den vergleichbaren englischen Veranstaltern.
Eigenproduktionen gab es diesmal drei: Beethovens «Leonore», Händels «Tamerlano» und Bellinis «I Capuleti e i Montecchi». Während die Bemühungen um die Erstfassung des «Fidelio» und das Barockstück eher angestrengt wirkten, muss sich die Bellini-Inszenierung nicht verstecken. Harry Fehrs Regie auf Yannis Thavoris’ Bühne – das Haus der Capulets ist mit Stacheldraht umzäunt, die Clans sind verfeindete ...
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Opernwelt September/Oktober 2016
Rubrik: Magazin, Seite 90
von George Hall
Die Wiederbelebung vergessener und vernachlässigter (Bühnen-) Werke ist seit vielen Jahren das künstlerische Markenzeichen des Festivals della Valle d’Itria. Dass im Palazzo Ducale eine Partitur erklingt, die nie zuvor zu hören war, passiert freilich selbst im auf Raritäten abonnierten Martina Franca nicht alle Tage. Doch mit Saverio Mercadantes 1831 für Madrid...
Sie war vielleicht die letzte echte Hochdramatische des Wagner- und Richard-Strauss-Fachs. Um ihr hohes C musste man nie zittern, und wenn sie auf der Bühne stand, ging stets eine unverwechselbare Aura von ihr aus. Dass Ute Vinzing, 1936 in Wuppertal geboren, am 9. September bereits ihren 80. Geburtstag feiert, wollen wir kaum glauben.
Ihre Karriere begann in der...
Gerade ist in Verona das Arena Opera Festival 2016 zu Ende gegangen. Wie so oft in den vergangenen Jahren erlaubte die angespannte finanzielle Situation nur einen eher müden Spielplan mit notdürftig aufgepeppten Altinszenierungen der «Aida», «Carmen», «Turandot», «Traviata» und des «Trovatore». Als einzige Neuerung im Déjà-vu waren zwei Leuchttafeln für Untertitel...