Einer flog übers Kuckucksnest
Ist es Zufall, Schicksal, gar Fügung? Jedenfalls ist da schon wieder einer mit diesem Vornamen: Sebastian. Kein Heiliger, gewiss nicht, aber das sind auch die beiden anderen Schauspiel-Regisseure nicht, die dabei sind, das Musiktheater zu revolutionieren, Sebastian Baumgarten und Sebastian Nübling.
Und fast scheint es, als ob die Gattung Oper, soeben vierhundert Jahre alt (oder jung?) geworden, geradezu gedürstet hätte nach Geistern, die – in der Nachfolge des anscheinend ermatteten Nestors Peter Konwitschny – hinter alles, was da schier unverrückbar steht in der Rezeptionsgeschichte, ein dickes Fragezeichen setzen. Und diese Kunstform auf eine Art und Weise befragen, die weit weg führt vom Kulinarischen, um aber auf verschlungenen Pfaden eben dorthin wieder zurückzukehren, nur in veränderter Gestalt (so das Stück danach verlangt). «Peter Grimes», den Baumgarten kürzlich in Dresden inszeniert hat, trug nur Partikel dieses visuell-haptischen «Vergnügens», der Stoff ist fürwahr zu trist. Nüblings «Carmen» in Stuttgart schwelgte da schon eher in satten (übersättigten) Bilderwelten. Und nun also der dritte Sebastian: Sebastian Hartmann, ab Sommer 2008 Intendant des Schauspiels ...
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