Eine Reise

Hans-Joachim Frey, Bremens neuer Generalintendant, über seine Pläne

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Herr Frey, im vergangenen Jahr, als Sie zum ­neuen Bremer Generalintendanten bestellt wurden, rauschte es im Blätterwald der Feuilletons: Angeblich wollten Sie die Bremer Oper zu einem Stagione-Theater umfunktionieren. Jetzt, wo Ihr Spielplan für die erste Saison vorliegt, liest sich ­alles doch etwas anders: Bremen behält ein relativ großes Hausensemble; viele Stü­cke werden nicht nur anderthalb Monate, sondern zum Teil wesentlich länger zu sehen sein; die Monatsspielpläne bringen bis zu fünf verschiedene Opernproduktionen im Wechsel.

Also eigentlich alles wie bisher?
Da muss ich ein bisschen weiter ausholen. Als ich Ende März 2006 engagiert wurde, war das Theater von der Insolvenz bedroht, und der Senator hatte ein Gutachten von Price-Waterhouse anfertigen lassen, das sehr umstritten war in der Theaterlandschaft. In diesem Zusammenhang hieß es, dass man über neue Strukturen nachdenken müsse. Dieses Thema liegt mir auch am Herzen, weil ich nicht glaube, dass es mit dem Repertoiretheater und seinen öffentlichen Subventionen in den jetzigen Strukturen für die nächsten zwanzig Jahre so uneingeschränkt weitergehen kann. Das war dann zunächst auch der Ausgangspunkt der Gespräche und ...

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Opernwelt Jahrbuch 2007
Rubrik: Opernhaus des Jahres, Seite 34
von Gerhart Asche

Vergriffen
Weitere Beiträge
«Ich bin ein Kämpfertyp»

Herr Pierwoß, Bremen und seine Theaterpolitik – ist das für Sie Anlass zu einem Rückblick im Zorn?
Ganz zweifellos. Vor einiger Zeit, als wir an dem Buch über meine Bremer Jahre arbeiteten, das jetzt herausgekommen ist, bin ich noch einmal detailliert meine dreizehn Spielzeiten durchgegangen. Und da sind bei mir doch viele Aggressionen wieder hochgekommen....

Gedankensplitter

Träume. Theater hat immer etwas von Traumwirklichkeiten. Grundsätzlich ist «Alice in Wonderland» ein Traum und ein Traumgeschehen. Insofern liegt es nahe, Carrolls Traumbuch zu dramatisieren, also in Bilder, in eine Bühnenwirklichkeit und ein handlungsstringentes Geschehen zu transformieren. Ich denke, das Musiktheater eignet sich dafür optimal, und zwar deshalb,...

«Kinder und Hunde konnte ich schon immer gut nachmachen»

Frau Schäfer, wie geht es Ihren beiden Töchtern?
Danke, ich kann nicht klagen. Als ich sie gestern ins Bett brachte und vor unserem Schlaflied zufällig das Radio anmachte, kam gerade der Mitschnitt von Pergolesis «Stabat mater» aus Salzburg, wo ich eingesprungen war. Sagt die eine Tochter sofort: «Das ist die Mama, die da singt.» Sagt die andere: «Die Mama kann...