Eine Nummer zu groß

Die beiden jüngsten Kinderproduktionen an der Deutschen Oper und der Staatsoper in Berlin scheinen die Kleinen zu überfordern

Zurzeit liegen Deutsche Oper und Staatsoper in Berlin ja nur eine U-Bahn-Station voneinander entfernt. Manchmal zeigen beide Häuser sogar am gleichen Tag eine Premiere – wie im Januar geschehen, wenn auch «nur» in den experimentellen Spielstätten. Der Komponist Lin Wang und die ­Librettistin Dorothea Hartmann haben für die Tischlerei der Deutschen Oper Janoschs Jugendbuchklassiker Oh, wie schön ist Panama zur Kinderoper umgearbeitet, inszeniert hat sie Daniel Pfluger. Der versäumte es leider, die Kinder ins ­Geschehen einzubeziehen.

Zwar dürfen sie gleich neben der Spielfläche auf roten Kissen lümmeln, doch ansonsten müssen sie weitgehend unbeteiligt zuschauen, wie Jörg Schörner als Tiger und Martin Gerke als Bär in Beckett’schen Clownskostümen singend und palavernd über die Spielfläche streifen, auf der Suche nach ihrem Sehnsuchtsort Panama. Die Musik von Lin Wang, komponiert für kleines Orchester (Dirigent: Kevin McCutcheon), setzt vor allem auf Bläser; außer einem Cello kommen keine Streicher zum Einsatz, dafür Klavier, E-Gitarre und Schlagwerk. Die Klänge sind kindgerecht in anschauliche kleine Phrasen gestückelt, wenig melodisch, oft geräuschhaft, in manchen Augenblicken ...

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Opernwelt März 2013
Rubrik: Magazin, Seite 75
von Uwe Badelt

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Spielpläne

Bei Premierendaten Angabe der Namen in folgender Reihenfolge:
Musikalische Leitung, Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme - Solisten
AP = A-Premiere
BP = B-Premiere
Mat. = Matinee
N. = Nachmittagsvorstellung



Deutschland

Aachen
Tel. 0241/478 42 44
Fax 0241/478 42 01
> Ariodante: 2., 8., 17., 22.
> Hänsel und Gretel: 3. (N.), 14.
> Superflumina: 10. (N.)
> Carmen: 16., 30.
> 3....

Versickert und versemmelt

«Wenn man das Ohr an den Bauzaun vom Berliner Flughafen hält, kann man leise
die Elbphilharmonie lachen hören.» – Der Spruch zwitschert munter durchs Internet und ist schon fast ein Bonmot. Weil man die Baustellen so schön austauschen kann: gegen Stuttgart 21. Gegen die Berliner Museums­insel. Oder die Berliner Staatsoper, die wohl noch ein Weilchen im Schiller...

Der Krise trotzen

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