Ein rätselhafter Fall
Anita Cerquetti war eine der enigmatischsten Erscheinungen der jüngeren Operngeschichte. Mit 20 debütierte sie 1951 als Aida in Spoleto, in den folgenden Jahren arbeitete sie sich mühsam durch die Provinz und in die erste Reihe vor. Ihre große Stunde schlug, als sie im Januar 1958 nach dem skandalumwitterten «Norma»-Abbruch in Rom für die Assoluta Maria Callas einsprang. Aber nur zwei Jahre später ging ihre Karriere mit einem konzertanten «Nabucco» in Holland wieder zu Ende – da war sie 29 Jahre alt. Jahrzehntelang hörte man nichts mehr von ihr.
Bis sie Werner Schroeter für seinen Film-Essay «Poussières d’amour» («Abfallprodukte der Liebe», 1996) vor die Kamera holte. Die Gründe ihres frühen Rückzugs wurden dort wie in der späteren Dokumentation «Opera Fanatic» nur angedeutet, sie waren aber offensichtlich eher psychischer als stimmlicher Natur.
Anita Cerquetti vertrat den Typus des lirico-spinto-Soprans in Reinkultur: eine ausladende Stimme von charakteristisch dunkler Farbe und seltener Leuchtkraft in allen Lagen. Sie war mit den Finessen des Belcanto-Stils vertraut und zugleich eine passionierte, sich singend gleichsam verzehrende Interpretin. Als Verdi-Interpretin übertraf ...
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Opernwelt Dezember 2014
Rubrik: Magazin, Seite 73
von Ekkehard Pluta
Mit Holsts «Savitri» begann es, und Holst-Sinfonietta hieß fortan auch das Orchester. Waltons «Bär» folgte, Korngolds «Stumme Serenade», Brittens «Rape of Lucretia» und «Noye’s Fludde», aber immer auch Zeitgenössisches: Rihms «Jakob Lenz», Anno Schreiers «Kein Ort. Nirgends» oder Claude Viviers «Kopernikus». Eines springt allemal ins Auge: Was die Freiburger Young...
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55. Jahrgang, Nr 12
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