Ein Italiener in Schweden
An Ausgrabungen auf dem Gebiet der romantischen Belcanto-Oper hat es in den letzten Jahrzehnten wahrlich nicht gefehlt. Keine der etwa 80 Opern Gaetano Donizettis ist gänzlich unbeachtet geblieben, Saverio Mercadante und Giovanni Pacini sind heute jedem ernsthaften Opernfreund ein Begriff und zahlreiche vorher namenlose Kleinmeister wieder ins Gedächtnis zurückgerufen worden.
Nur selten ist bei diesen Ausgrabungen aber ein solch beachtlicher Fund ans Licht gebracht worden wie die in Göteborg wiederbelebte «Cristina Regina di Svezia» eines Jacopo Foroni, von dem kein Opernführer etwas zu berichten weiß.
Wer war dieser Komponist? 1825 in der Nähe von Verona als Sohn eines renommierten Gesangslehrers geboren, erhielt er seine musikalische Ausbildung am Konservatorium in Mailand, hatte am dortigen Teatro Regio mit seiner ersten Oper «Marghenta» beachtlichen Erfolg, musste jedoch 1848 als Barrikadenkämpfer gegen die österreichischen Besatzer ins Ausland fliehen und kam als Kapellmeister einer italienischen Operntruppe über Kopenhagen nach Stockholm. Hier gewann er im Jahr darauf mit seiner dem König Oskar I. gewidmeten Oper «Cristina Regina di Svezia» schlagartig großes Renommee und ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt August 2011
Rubrik: Medien/CD, Seite 24
von Ekkehard Pluta
Die Geschichte vom «Mann am Klavier» hat im 20. Jahrhundert mehrere Wandlungen durchlaufen, letztlich ist es eine Emanzipationsgeschichte. Längst sind die Liedbegleiter aus dem Schatten getreten (gelegentlich aus einem entwürdigenden Dunkel), längst wird die künstlerische Eigenständigkeit ihres Beitrags wahrgenommen, was sich auf der Bühne eher spiegelt als in der...
Frau Merkel war auch da. Saß nur zwei Plätze links von uns. Auf dem Sitz dazwischen nicht einmal ein Bodyguard, sondern der Regisseur des Abends, Nikolaus Lehnhoff. So kann es gehen, in Baden-Baden. Bei der Premiere, drei Tage zuvor, soll der kulturaffine Geldadel komplett gewesen sein. Auf der Gästeliste: Spitzen der Deutschen Bank, Wirtschaftsweise, Karajans...
Die Münchner Sonntagskonzerte, 1952 vom Bayerischen Rundfunk ins Leben gerufen und anfangs ganz der leichten Muse gewidmet, entwickelten sich in den 60er-Jahren zu einem Festival großer Opernstimmen. Als Schüler habe ich kaum eine der Sendungen verpasst, in denen auch einige Sänger mitwirkten, von denen es keine Schallplattenaufnahmen gibt und die heute fast oder...