Editorial 6/22
Fangen wir mit der guten Nachricht an: Die Welt der Oper lebt. Und die «Opernwelt» ebenfalls. Die aktuelle Ausgabe ist die Nummer 750 – zureichender Grund, um den regen Austausch zwischen der musiktheatralen Kunst und der (möglichst kunstvollen) Kunst-betrachtung zu feiern. Da dieser Diskurs auch in unserem «Geschäft» alles ist, haben wir einige Intendantinnen und Intendanten deutschsprachiger Opernhäuser um ihr Statement gebeten und sind sowohl mit wohltuendem Lob als auch klug-sanfter Kritik bedacht worden.
Einer der Gratulanten hatte nun selbst Grund genug, massiv und lautstark Kritik zu üben. Seit 20 Jahren leitet Bernd Loebe die Oper Frankfurt und hat sie während dieses Zeitraums in die internationale Beletage geführt; mehrfach wurde der Musentempel am Main von den Kritikerinnen und Kritikern der «Opernwelt» zum «Opernhaus des Jahres» gekürt. Mit Frühlingserwachen aber dräuten dunkle Wolken an Hessens Himmel. Der Frankfurter Magistrat kündigte an, das Gesamtbudget für die Städtischen Bühnen im kommenden Jahr von gegenwärtig 78,8 Millionen (wovon 51, 9 Millionen für die Oper veranschlagt sind und 26,9 Millionen fürs Schauspiel) auf 71 Millionen Euro abzusenken; ganz zu ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt 6 2022
Rubrik: Editorial, Seite 3
von Jürgen Otten
Und was ist denn die Kunst? Sie gleicht den schönen blauen flackernden Flammen, die zuweilen über dem Herd sich erheben, alles Übrige aber ist Zerstörung, Vernichtung. Dass sie bildend leuchten soll während einer tatenreichen Zeit, das ist freilich der Traum.» Betroffen vernimmt man diese Sätze, die Richard Wagner zu seiner Frau Cosima am 21. Dezember 1870 gesagt...
arte
05.06. – 05:00 Uhr
La Maestra – Alondra de la Parra ARTE wirft einen Blick auf den Werdegang der Dirigentin, begleitet sie bei ihrer Arbeit in Brisbane und auf Konzertreisen und zeigt die vielfältigen Facetten dieser energiegeladenen Mexikanerin als Künstlerin und als Mensch.
05.06. – 17:25 Uhr
Vivaldis (ungewisse) Vier Jahreszeiten Die unbewohnte Insel Delos...
Der Eiserne bleibt unten, präsentiert stoisch, unantastbar seine antikisierenden Schmuckmotive. Was braucht es auch Bilder, wenn Roland Kluttig die Ouvertüre zum «Fliegenden Holländer» dirigiert? Ein ganzer Ozean tobt ohnehin in der Fantasie, in immer neuen Wellen lässt Kluttig ihn anrollen, voll Wut und Wucht. Denen sich, unendlich langsam ausgekostet, zunächst,...