Editorial
Zu den heimlichen Herrschern der Opernszene gehören sie nicht. Noch nicht? Bis vor wenigen Jahren waren Sponsoren kein wirklich großes Thema für unsere Opernhäuser. Das hat sich geändert. Die Bayerische Staatsoper zum Beispiel konnte ihre Sponsoreneinnahmen seit 2001 um das Fünffache erhöhen. Und dies ist nur ein besonders signifikantes Beispiel. Je mehr sich der Staat aus der Verantwortung für Kultur stiehlt, desto mehr wächst die Rolle privater Geldgeber – bei denen es solche und solche gibt. Sponsoren sind weder Spender noch Mäzene.
Sie erwarten von der Oper, die sie unterstützen, eine Gegenleistung. Das kann ein Essen auf den Brettern sein, die dann für ein paar Stunden die Welt einer Firma bedeuten. Es kann die Fassade des Opernhauses sein, die bei Premieren mit einem Logo bestrahlt wird. Es soll auch schon Touristen gegeben haben, die die Dresdner Semperoper für ein Brauereigebäude gehalten haben...
Natürlich macht sich kein Sponsor für die Betriebskosten eines Opernhauses stark. Unterstützt wird, was Marketingeffekt bringt und Profilgewinn verspricht. So klinken sich Sponsoren automatisch bei jenem kleinen, heiklen Teil des Opernetats ein, der als einziger flexibel ist: dem ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Da streiten sich zwei Männer um eine Frau, nicht etwa, um sie zu gewinnen, sondern um sie loszuwerden. Denn die Frau ist die widerspenstige, herrschsüchtige Rita, Schankwirtin, respektive – in der Lausanner Inszenierung – Inhaberin einer zwielichtigen Strandbar. Sie hat den trotteligen Peppe geheiratet, nachdem ihr erster Ehemann, der Seemann Gasparo, für...
Frau Rosenberg, als Sie 2001 als Intendantin in San Francisco antraten, hatten Sie hoch gesteckte Ziele und wollten das Publikum sowohl mit einer Menge dort unbekannter Musik als auch mit Regietheater europäischer Prägung konfrontieren. Wie viel davon konnten Sie verwirklichen?
Ich denke, ich habe etwa die Hälfte von dem erreicht, was ich wollte. Ich habe, milde...
Schon zwei Wochen bevor der neue Generalmusikdirektor der Frankfurter Oper bekannt gegeben wurde, zeigte das Orchester eindeutig, wen es auf diesem Posten sehen will: Für Sebastian Weigle legten sich die Musiker bei der Premiere der «Pique Dame» mächtig ins Zeug und produzierten einen satten Tschaikowsky-Sound der Spitzenklasse – eine klare Abstimmung mit den...