Die verliebte Teufelin
Hört man «Satanella», wird man an William Schwenck Gilbert and Arthur Sullivan erinnert – nur, dass hier wohl alles todernst gemeint ist. Oder doch eher nicht? Vielleicht auch tongue in cheek? Auf jeden Fall dürften Gilbert & Sullivan in diesem Stück genügend Material für ihre Parodien der viktorianischen Oper gefunden haben, das überraschende «Happy ending» inklusive. Und Michael William Balfe jagt einem mit diesem Stück, lässt man sich darauf ein, ja auch wohlige Schauer über den Rücken.
Das Werk ist eine Spätfolge der sogenannten Schwarzen Romantik, jener Stilepoche in Literatur, Malerei und Musik, in der die Bürger am grässlichen Schicksal anderer sich erbauen konnten, ohne dass sie an ihrer Seele Schaden nahmen.
Die Vorlage, Jacques Cazottes «Le Diable amoureux», datiert aus dem Jahr 1772. Die Handlung erzählt vom Grafen Rupert, seiner Liebe zur Stiefschwester Lelia und der eifersüchtigen Prinzessin Stella, die Rupert gern für sich requirieren würde. Dann erscheint zu allem Überdruss auch Arimanes, der König der Dämonen, und bringt Satanella ins Spiel, um Rupert zu überwachen – hatte doch einer der Vorfahren des Grafen bereits einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Bei ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt Mai 2016
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 28
von Gerhard Persché
Ab und an taucht inmitten der Figuren, die zur Handlung von Tschaikowskys «Iolanta» gehören, auch dieses zarte Mädchen im senffarbenen Kleid auf. Wer ist sie? Iolantas stumme Schwester, ihr anmutiges Alter Ego? Wir erfahren es bald genug: Als wir nämlich nach dem finalen Akkord des Einakters applaudieren wollen, winken die Darsteller ab – noch nicht! Schon weitet...
Sie sind der Mann für besondere Opernfälle. Wünscht man sich eine solche Position oder rutscht man da hinein?
Ich bin sehr früh mit außergewöhnlichem Repertoire in Berührung gekommen. Schon unter meinen ersten Engagements als Solist waren Uraufführungen. Doch ich sagte mir: Du musst unbedingt eine normale Mainstream-Karriere machen. Mit Festengagement und allem....
Anfang des Jahres gab’s an der Londoner English National Opera ausnahmsweise was zu feiern. 85 Jahre zuvor hatte Lilian Baylis die Kompanie ins Leben gerufen. Ihr Traum: im Sadler’s Wells Theater einem breiten Publikum die Welt der Oper spannend nahe zu bringen. Doch die Jubiläumsfeierlichkeiten im Januar waren ganz auf die Elite zugeschnitten. Zum Auftakt...