Der Schänder

Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg Bremen / Theater am Goetheplatz

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Um mit der Tür ins Haus zu fallen: Musikalisch waren die «Meistersinger» zur Eröffnung der neuen Saison im Theater am Goethplatz fürwahr meisterlich. Markus Poschner und die Philharmoniker, hoch auf einem Stahlgerüst hinter den Sängern platziert, zeigten sich vom ersten bis zum letzten C-Dur-Akkord in glänzender Verfassung, ließen das festliche Gepränge der Partitur klangschön in ausbalancierter Dynamik leuchten und arbeiteten die polyphonen Verästelungen heraus.

Klarheit und Durchhörbarkeit bestimmten den Abend, der zum wiederholten Male bedauern ließ, dass, um einen «Ring» zu erleben, das Bremer ­Publikum seit mehr als einem halben Jahrhundert nach Kiel, Hamburg oder Lübeck pilgern muss.

Auch gesanglich blieben kaum Wünsche offen. Erika Roos sang eine berückende Eva. Mit vollendetem Legato leitete sie das Quintett ein und krönte es mit einem hohen B von eminenter Leuchtkraft. Als Walther von Stolzing verdiente sich der junge Chris Lysack seine ersten Sporen im großen Wagner’schen Heldenfach – mit kraftvollem Tenor, der den ersten Akt anstandslos durchstand und auch in der Schusterstube und auf der Festwiese genügend Reserven aufwies. Fast einen zweiten Heldentenor stellte Hyojong ...

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Opernwelt November 2014
Rubrik: Panorama, Seite 47
von Gerhart Asche

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