Der Charme des Intimen
rland hat sein erstes Opernhaus. Die bequeme, mit hellblauem Leder bezogene Bestuhlung, die schöne Holzverkleidung aus amerikanischem Nussbaum, die geräuschlose Belüftung des Auditoriums und eine wunderbare Akustik (ausgetüftelt hat sie Jeremy Newton von Arup Acoustics) – das funkelnagelneue Gebäude in Wexford ist ein voller Erfolg. Es bietet 780 Plätze auf drei Ebenen, wenn der Orchestergraben gebraucht wird; zum Sprechtheater umgerüstet, stehen 854 Plätze zur Verfügung. Unter Straßenniveau liegt zudem ein kleiner Studiosaal für 175 Zuschauer.
Er ist ungefähr so groß wie die Hauptbühne und kann deshalb auch für Proben genutzt werden. Planung und Ausführung lagen in der Hand der öffentlichen Bauverwaltung, die Federführung hatten der Architekt Ciaran McGahon und der britische Theaterarchitekt Keith William. Für das Projekt machte die irische Regierung 27 Millionen Euro Steuergelder locker, sechs Millionen hatte das Wexford Opera Festival gesammelt.
Aus eigener Kraft hätte das Festival nie ein neues Opernhaus errichten können. Nur etwa 10 000 Menschen leben in der Stadt, das County Wexford zählt gut 130 000 Einwohner. Der Ruf des 1951 von dem Arzt Tom Walsh gegründeten ...
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