Dauergebet
Auch das bringt der Alltag an einem Doppelinstitut mit sich: Nach elf Jahren war die alte «Parsifal»-Inszenierung des damaligen Generalintendanten Kurt Horres erstmals beim Partner Duisburg zu erleben. Erst jetzt verfügt das Haus über die entsprechende Podien- und Hydrauliktechnik. Ein verstaubter Blick auf Richard Wagners Bühnenweihfestspiel? Jein.
Was die szenischen Versatzstücke (Andreas Reinhardt) mit einem muschelähnlichen Blickfang für die hermetische Männerwelt der Gralsritter und für Klingsors Spukschloss anbelangt, dürften heute ganz andere Projektionsmittel zur Verfügung stehen. Auch die Figurenbehandlung in einem überwiegend statisch-oratorischen Stehkonvent könnte revidiert werden.
Doch die Musik und das Ensemble richten diese szenische Schieflage einer spröde winterlichen Sakrallandschaft wieder auf. Das gilt für John Fiore am Pult der fabelhaft disponierten Duisburger Sinfoniker, und das gilt für Hans-Peter Königs Gurnemanz und Boris Statsenkos Amfortas. Beide Sänger erfassen das Leiden menschlichen Hoffens und Scheiterns. König, von der Statur schon bevorzugt, verleiht darüber hinaus dem väterlich-weisen Gurnemanz die Aura eines noblen Charakters. Statsenko singt ...
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