Das große Gebrösel
Der Investitionsrückgang öffentlicher Ausgaben infolge der deutschen Sparpolitik in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten hat bei den Theatern zu einem fatalen Sanierungsstau geführt. Etwa 80 Prozent der mehr als 300 öffentlich subventionierten Häuser gelten als sanierungsbedürftig, rund 40 Gebäude werden aktuell renoviert. Über die weiteren 1000 privaten Theater gibt es keine Erhebungen.
Systemrelevant oder nicht: Lange vor Corona entzündete sich die Debatte um den Stellenwert von Kultur für unsere Gesellschaft stets dann (und unabhängig davon, ob Geld und politischer Wille vorhanden waren), wenn große Projekte anstanden. Die immensen Kostensteigerungen bei wichtigen Kulturprojekten wie dem Neubau der Elbphilharmonie Hamburg, der Sanierung der Staatsoper Berlin oder aktuell der Städtischen Bühnen Köln haben die Angst davor befördert, größere Projekte überhaupt anzugehen. Umso hörbarer war der Paukenschlag, als die Stadt Frankfurt 2017 das Ergebnis eines Gutachtens veröffentlichte, das die Kosten für Neubau oder Sanierung der Doppelanlage aus Oper und Schauspiel einander gegenüberstellte: Die Zahlen waren nahezu identisch, im Raum standen jeweils 900 Millionen Euro. Eine Debatte ...
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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Thema: Theatersanierung, Seite 42
von Karin Winkelsesser
Herr Friedrich, Ihr Entwurf für die Erweiterung des Theaterhauses Stuttgart nimmt sich geradezu bescheiden aus. 2018 hat Ihr Büro die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt vorgelegt und einen Bedarf von 900 Millionen Euro ermittelt. Ein Neubau wäre wohl sehr viel preiswerter. Sie bemängeln immer wieder die Explosion der Baukosten.
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Hört man das Recital von Samuel Mariño, dem jungen Sopranisten aus Venezuela, mag einem der Eiskunstlauf in den Sinn kommen: die glitzernde Showfläche, die geschliffenen Kufen, die von den Schlittschuhen virtuos in Eis gezeichneten präzisen Kurven und Schnörkel. Apropos: Der Russe Ilja Klimkin war 1999 der Erste seiner Zunft, der zwei Vierfach-Sprünge...
JUBILARE
Helen Donath absolvierte ihre Gesangsausbildung in ihrer Heimat Texas und in New York, wo sie ab 1958 zunächst als Konzertsolistin auftrat. Drei Jahre später folgte ihr Europadebüt als Mitglied des Opernstudios an der Oper Köln als Wellgunde in Wagners «Rheingold» unter Wolfgang Sawallisch und in der Regie von Wieland Wagner. Die Staatsoper Hannover, wo...