Chance verpasst

Keine Einführung, kein Kommentar: Sony wirft historische Mitschnitte aus der Metropolitan Opera auf den Markt

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Vor 80 Jahren begann die Metropolitan Opera damit, Nachmittagsvorstellungen ihrer
Produktionen im Rundfunk zu übertragen – damals noch auf nationaler Ebene. Die Besetzungszettel lesen sich wie ein «Who’s who?» der Oper des 20. Jahrhunderts. Kein Wunder also, dass die erhaltenen Bänder schon in Zeiten der Langspielplatte kommerziell verwertet wurden und mit Beginn der CD-Ära einen regelrechten Boom auslösten.

Vieles erschien auf dem «Grauen Markt», doch es gab auch offizielle Veröffentlichungen bei Columbia, die später in den Fundus der Firma Sony übergingen, die jetzt eine neue Edition mit Aufnahmen überwiegend aus der Ära Rudolf Bings gestartet hat. Die ersten acht Titel liegen vor, interpretatorische Sternstunden darf man nur in wenigen Fällen erwarten, Stimmenfeste sind jedoch immer garantiert.

«Roméo et Juliette» mit Jussi Björling und Bidù Sayão (1947) wurde schon von verschiedenen Labels als CD veröffentlicht, ist sozusagen ein Klassiker und keine Premiere, wie die Firma behauptet. Die übrigen Aufnahmen sind tatsächlich neu auf dem deutschen Markt. Trotzdem ist ihr Sammlerwert nur bescheiden, echte Entdeckungen sind nicht darunter. Der Spielplan der Met hielt sich von jeher an ...

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Opernwelt August 2011
Rubrik: Medien/CDs, Seite 29
von Ekkehard Pluta

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