Bühnentier

Zum Tode des französischen Baritons Gabriel Bacquier

Er war der letzte Zeuge einer großen Epoche französischer Gesangskunst. 1924 im südfranzösischen Béziers geboren, erhielt Gabriel Bacquier seine Ausbildung am Pariser Conservatoire und trat 1953 am Brüsseler Théâtre de la Monnaie sein erstes festes Engagement an. 1956 wechselte er an die Pariser Opéra Comique und wurde drei Jahre später Mitglied der Opéra, deren Ensemble er über mehrere Jahrzehnte angehörte.

Sein Debüt als Don Giovanni beim Festival in Aix-en-Provence 1960, das europaweit vom Fernsehen übertragen wurde (und im Netz noch heute abrufbar ist), war der Startschuss in die internationale Karriere: Glyndebourne Festival, Teatro Colón in Buenos Aires, Wiener Staatsoper, Royal Opera House in London (1964-93) und Metropolitan Opera New York, die sein zweites «Stammhaus» wurde – hier sang er von 1964-82 nicht weniger als 123 Vorstellungen.

 

Nicht nur als Spezialist für das französische Fach war Bacquier international gefragt, vor allem als Golaud, Escamillo, Ramiro («L’heure espagnole») und in den Dämonenrollen des «Hoffmann», sondern ebenso und mehr noch im italienischen Repertoire, wo er sich als Rigoletto, Jago, Falstaff, Gianni Schicchi und vor allem als Scarpia zum ...

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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Magazin, Seite 61
von Ekkehard Pluta

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