Bloß nicht verstummen
Eigentlich wollte sich Helga Rabl-Stadler nach dem Jubiläumssommer in den bewegten Ruhestand zurückziehen. Doch dann warf Corona alle Planungen über den Haufen: Das Programm, mit dem die Gründung der Salzburger Festspiele vor 100 Jahren gefeiert werden sollte, musste drastisch reduziert, ein großer Teil der Veranstaltungen verschoben werden. So wird die gelernte Journalistin, ehemalige Parlamentarierin und Unternehmerin, die den Festspielbetrieb seit 1995 als Präsidentin steuert, eben bis 2021 weitermachen – auf Wunsch ihres Intendanten Markus Hinterhäuser.
Der Zukunft sieht die durch manche Kontroversen und Konflikte gestählte «Ermöglicherin» sorgenvoll-zuversichtlich entgegen. Eine Beschreibung, die auch zur Bilanz einer mit arbeitswütigem Charme und entschlusskräftiger Klarsicht gesegneten Kämpfernatur passt, die den fordernden Job inzwischen länger ausfüllt als sieben ihrer acht Amtsvorgänger
Frau Rabl-Stadler, wir leben in einer Zeit gravierender Umbrüche – was sagt eine Festspielpräsidentin, die 25 Jahre im Amt ist, viele Turbulenzen durchzustehen hatte, sich selbst aber als «unerschütterliche Optimistin» bezeichnet, auf die Frage, wie es in einem Vierteljahrhundert um ...
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Opernwelt Jahrbuch 2020
Rubrik: Helga Rabl-Stadler, Seite 116
von Albrecht Thiemann
Eine reiche Opernliteratur wünschten sich die offiziellen Taktgeber der DDR-Kulturpolitik nach 1949. Nur musste diese sich sowohl ästhetisch als auch politisch den marxistisch-materialistischen Vorgaben des Landes anpassen, sprich: dem Idealtypus eines sozialistisch-realistischen Musiktheaters entsprechen. Aus diesem latenten Widerspruch generierten die Komponisten...
Die disruptiven Kräfte des Internets haben unzählige neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle geschaffen, gleichzeitig aber auch Altes geschwächt oder gar zerstört. Dabei will ich gar nicht verhehlen, dass mir die Entmachtung einiger traditioneller Power Broker und Gatekeeper im Sinne des Fortschritts sehr zupass kommt. Die bisherige Ordnung ist jedenfalls gehörig...
Sie ist die vielleicht überwältigendste Mozart-Heroine unserer Zeit. Schrankenlos, schlackenlos, mit einem Furor in Stimme und Ausdruck, der alles hinwegpustet, was sich dieser machtvollen und unbedingten Seelenentäußerung in den Weg stellt. Sei es als Vitellia in «La clemenza di Tito» am Theater an der Wien (Foto), sei es als von Furien gejagte Elettra in...