Blicke in Vergangenheit und Gegenwart
Die Gästeliste las sich wieder einmal wie eine Traumbesetzung: Inge Borkh und Franz Crass, Horst Günter und Ingeborg Hallstein, Catarina Ligendza, Edda Moser, Eva Randová, Felicia Weathers und Spas Wenkoff – viele von denen, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auf den Opernbühnen der Welt Rang und Namen gehabt hatten, verliehen dem diesjährigen Sängertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft in Ölbronn durch ihre Anwesenheit Glanz.
Während des traditionellen Festaktes in Mühlacker, musikalisch bereichert durch Solisten des «Jungen Ensembles» der Dresdener Semperoper, wurden der Redakteur Dieter Fuoß und die EMI Classics für ihre Verdienste im historischen Schallplatten-Bereich mit der Gottlob-Frick-Medaille in Gold ausgezeichnet. Schließlich diskutierten in einer Matinée unter Leitung von «Opernwelt»-Mitarbeiter Ekkehard Pluta die drei Intendanten Günter Könemann, Gerd Uecker und Ernö Weil über das moderne Regietheater. Ihr Fazit: Einerseits müsse das Werk – aus dem Geiste der Musik – erkennbar bleiben, andererseits dürfe Kunst aber nicht nur affirmative Selbstbestätigung des Publikums sein. Eine anregende Veranstaltung.
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Das Projekt verdankt sein zentrales Stichwort dem bewundernden Ausruf eines Radioreporters über den Stürmer Günter Netzer (bzw. dem Kulturtheoretiker Karl Heinz Bohrer, der die tiefsinnige Formulierung kolportierte). Die Kreation zielt hörbar auf Phänomene der Alltagskultur – und auf den Versuch, Impressionen und Entladungen aus der Fußballwelt in die Sphäre...
Die Stumme hat viel zu sagen. Schon vom ersten Moment an, da sie – noch während Publikum in den Saal strömt – im bis vor den Orchestergraben reichenden Wohnambiete (Bühnenbild: Utz) einfach nur dasteht wie eine jener menschlichen Statuen, die in den Fußgängerzonen für ein Bakschisch Stille halten. Vor ein paar Jahren in Cardiff war Linda Kitchen eine bezaubernde...
Erstmals wagt sich die Deutsche Oper am Rhein an die «Trojaner» von Hector Berlioz und delegiert arbeitspraktisch geschickt je einen der beiden Teile nach Duisburg und Düsseldorf. Wie Herbert Wernicke 2000 bei den Salzburger Festspielen schiebt Regisseur Christof Loy als Kommentar, nur in Duisburg, Offenbachs Buffa «La Belle Hélène» nach. Auch diese lässt er im...