Black is beautiful
Dass Bizets Carmen uns nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Kinoleinwand begegnet, ist wahrlich kein neues Phänomen. Schon 1954 hatte Otto Preminger den Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm mit Dorothy Dandridge in der Titelrolle und dem jungen Harry Belafonte als Don José adaptiert. Von den Armenvierteln Sevillas um 1820 verlegte Preminger die tragische Love Story in ein Camp der U. S. Army, und aus dem Torrero Escamillo wurde ein Halbweltler, der sein Geld (und seine Frauen) als erfolgreicher Profiboxer verdiente.
Ein flottes «Carmen»-Musical mit dezent sozialkritischem Touch. Knapp dreißig Jahre später stellte Francesco Rosi den Fall Carmen an den Originalschauplätzen nach: In seinem mit Julia Migenes, Plácido Domingo und Ruggero Raimondi vokal luxuriös besetzten Lichtspiel scheute er weder Mittel noch Kosten, um das Melodram mit viel Pathos und historistischer Weichzeichnung zu bebildern – gefährliche Liebschaften in schönen Landschaften, blutige Leidenschaften unter blutroter Sonne.
Vor einigen Jahren hat man die Geschichte der legendären «cigarrera» auch auf jenem Kontinent entdeckt, mit dem Nietzsche sie einst metaphorisch assoziierte: in Afrika. Das unter ...
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Zunächst muss man Kultursponsoring kurz definieren: Der Begriff wird ja oft sehr weit gefasst, wenn man dazu zum Beispiel auch Spenden oder mäzenatische Mittel zählt. Kultursponsoring ist im Gegensatz zur Spende eine Zusammenarbeit von Unternehmen und Kulturinstitutionen, in der das Unternehmen für seine...
Type Casting in der Oper ist ein heikles Thema und dürfte eigentlich keine Rolle spielen, doch dieses Stück bildet eine Ausnahme: Wenigstens ansatzweise glaubwürdig sollte ein Roméo sein. Ramon Vargas ist das nicht. Naiv lächelnd und mit dem unwiderstehlichen Charme eines Baby-Elefanten tappst der über die Bretter. Von Schwärmerei, Liebesrausch, Verzweiflung keine...
Nach dem Festival kamen die Abrissbagger. Das Theatre Royal, das fünfundfünfzig Jahre lang das Opernfestival von Wexford beherbergt hatte, ist nicht mehr. Für das Festival selbst und für das irische Opernleben insgesamt sollen jedoch große Zeiten anbrechen: Anstelle des ausgedienten alten Theaters wird ein neues, modernes Opernhaus gebaut, das erste seiner Art...