Black is beautiful
Dass Bizets Carmen uns nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Kinoleinwand begegnet, ist wahrlich kein neues Phänomen. Schon 1954 hatte Otto Preminger den Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm mit Dorothy Dandridge in der Titelrolle und dem jungen Harry Belafonte als Don José adaptiert. Von den Armenvierteln Sevillas um 1820 verlegte Preminger die tragische Love Story in ein Camp der U. S. Army, und aus dem Torrero Escamillo wurde ein Halbweltler, der sein Geld (und seine Frauen) als erfolgreicher Profiboxer verdiente.
Ein flottes «Carmen»-Musical mit dezent sozialkritischem Touch. Knapp dreißig Jahre später stellte Francesco Rosi den Fall Carmen an den Originalschauplätzen nach: In seinem mit Julia Migenes, Plácido Domingo und Ruggero Raimondi vokal luxuriös besetzten Lichtspiel scheute er weder Mittel noch Kosten, um das Melodram mit viel Pathos und historistischer Weichzeichnung zu bebildern – gefährliche Liebschaften in schönen Landschaften, blutige Leidenschaften unter blutroter Sonne.
Vor einigen Jahren hat man die Geschichte der legendären «cigarrera» auch auf jenem Kontinent entdeckt, mit dem Nietzsche sie einst metaphorisch assoziierte: in Afrika. Das unter ...
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Enrico Caruso war noch kein Star, als er die Rolle des Federico in Francesco Cileas «L’Arlesiana» übernahm. Die Uraufführung dieser Oper am 27. November 1897 im Mailänder Teatro Lirico, die nicht zuletzt dank seiner Leistung ein großer Erfolg wurde, darf als sein eigentlicher Durchbruch gelten. Die Arie «E la solita storia» zählt seither zu den absoluten...
Warum ist es für Firmen interessant, Kultur zu fördern?
Zunächst muss man Kultursponsoring kurz definieren: Der Begriff wird ja oft sehr weit gefasst, wenn man dazu zum Beispiel auch Spenden oder mäzenatische Mittel zählt. Kultursponsoring ist im Gegensatz zur Spende eine Zusammenarbeit von Unternehmen und Kulturinstitutionen, in der das Unternehmen für seine...
Wieder einmal geriet Italiens Opernlandschaft in Aufruhr. Im Unisono-Chor, wie in einer frühen Verdi-Oper, erhob sich der Protest der Intendanten: «Sollte es bei dieser Regelung bleiben», verkündeten mehrere Theaterleiter entrüstet, «werden wir unsere Häuser sehr bald schließen müssen.» Ursache der Bestürzung war die im neuen Haushaltsgesetzentwurf für 2006...