Barock-Musical
Barockmusik am Hessischen Staatstheater: Das ist auch nach Rameaus «Platée» und der szenisch umgesetzten Bach’schen «Johannes-Passion» in den vergangenen Spielzeiten etwas Besonderes im goldprunkenden Neo-Rokoko. Ist in diesem Jahr um Ostern herum seine «Markus-Passion» oft zu hören gewesen, so spielen die Opern von Reinhard Keiser heute kaum noch eine Rolle.
Mit zwei Ausnahmen: Aus seinem Gesamtwerk von rund siebzig Bühnenwerken wurden in den vergangenen Jahren der «Prinz Jodelet» und «Croesus» wiederbelebt, mit Letzterem hat man sich jetzt in Wiesbaden ein enorm zugkräftiges Werk ausgewählt. 1730 hatte Keiser die revidierte Zweitfassung seines «Croesus» an der Gänsemarkt-Oper in Hamburg mit großem Erfolg vorgestellt. Der Titel «Der hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus» stellt die Geschichte recht genau vor.
Die Allegorie ist allerdings nur ein Rahmen – manchmal könnte man meinen, ein Vorwand – für eine bunte und lebendige Handlung, die viele glücklich und unglücklich liebende Menschen vom Hofe des Croesus bangen, hoffen und schmachten lässt. Dazu noch zwei heitere Buffo-Figuren, eine abgründige Hofintrige und ein plötzliches Happy End: Viel Stoff für knappe drei ...
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