Auf dem Laufsteg

Valery Gergiev und das Mariinsky-Theater gastieren mit Rossinis «Il viaggio a Reims» in Baden-Baden

Das Ereignis ist historisch, die Geschichte sicher nicht. Menschen treffen sich – mehr oder minder zufällig – im Kurhotel, um abzureisen. Zur Königskrönung von Karl X. nach Reims, 1825. So mancher Unbill, eine umgestürzte Kutsche und zu wenig Pferde, werden sie schließlich davon abhalten. Und so bleiben sie in Plombières und feiern. Und singen dort einen Toast auf den neuen Monarchen, auch wenn dieser vitaler Vertreter der Reaktion sein mag. In der Musik von Gioacchino Rossini kommt solches ohnedies nur sehr ambivalent zum Ausdruck.

Ein Stück zwischen den Zeiten, auch wenn das der Komponist und sein Librettist Giuseppe Luigi Balloco zur Entstehungszeit allenfalls ahnen konnten.

Ein Stück jenseits des populären Opernrepertoires. «Il viaggio a Reims – Die Reise nach Reims», erst 1951 wiederentdeckt, wird nie ein Publikumsreißer werden. Was den Charme des «heiteren Dramas in einem Akt» ausmacht, ist die musikalische Personencharakterisierung (weit über die Hälfte der Musiknummern sind Auftrittsnummern, aber was für welche) gespickt mit virtuoser Gesangsakrobatik und leidenschaftlichem Schöngesang – alles nur mit einem Zweck: maximalen Raum für den Affekt, den
Gefühlsausdruck zu ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt September/Oktober 2010
Rubrik: Festivals II / Panorama, Seite 58
von Birgit Pauls

Vergriffen
Weitere Beiträge
Die Geschichte geht weiter

Der Anfang des 20. Jahrhunderts war eine Zeit der Manifestationen und Doktrinen politischer wie künstlerischer Provenienz. Das betrifft selbst Leute, bei denen man es kaum erwarten würde. Hugo von Hofmannsthal verfasste, um den von ihm mitbegründeten Salzburger Festspielen einen programmatischen Rahmen zu geben, anno 1919 ein Manifest. Liest man das heute, reibt...

Alte und neue Recken

Die Medien-GmbH der Bayreuther Festspiele sorgt nicht nur für erfolgreiche Live-Übertragungen auf den Festplatz, auf Denglisch «Public Viewing» genannt, und für den World-Wide-Wagner-Zugriff darauf im Internet (in diesem Jahr «Die Walküre» am 21. August) – sowie für das großartige Projekt «Richard Wagner für Kinder», von dem später noch die Rede sein wird. Es gibt...

Spielpläne



Deutschland

Aachen
Tel. 0241/478 42 44, 0180/500 34 64
Fax 0241/478 42 01
• Operngala (Bosch): 3.9. (Open Air)
• Open-Air-Konzert:
4. (Jakobi), 5.9. (Bosch)
• Kinderkonzert (Jakobi): 5.9. (Mat.)
• Puccini, Madama Butterfly: 19. (P), 26., 30.9.; 7., 9., 16., 22., 30.10.
    (Jakobi, Pfeil, Vinciguerra,
Blickenstorfer)
• Der eingebildete Kranke: 25.9.; 17.10.
• Die...