Angst- und Wunschtraumzauber
Angst- und Wunschtraumzauber
Wie Katharina Wagner und Robert Sollich bei den «Meistersingern» neue Hörperspektiven schaffen
chuhe sind normalerweise nicht das, worauf es bei einer Opernaufführung ankommt. Jedenfalls nicht auf der Bühne. Von den Choristen hat jeder zwei, drei Paar in der Garderobe. Das reicht aus, um vierhundert Jahre Operngeschichte zu durchqueren. Auch bei Solisten lässt sich dieser Punkt der Ausstattung meist schnell abhaken. In den neuen Bayreuther «Meistersingern» ist das anders.
Zwar trägt ganz Nürnberg dieselben Schuhe, aber Hans Sachs, der Schuster, kommt barfuß zur Singschul’. Offenbar sucht er noch. Ein kettenrauchender Skeptiker, der vor allem eines will: etwas anderes als die anderen. Die Reclam-Heftchen jedenfalls, mit denen seine Meisterkollegen gern herumwedeln, scheinen ihm noch keine Kunst zu garantieren. Walther von Stolzing, ganz Schlingensief’scher Wildfang, schlendert als action-painter mit weißen Turnschuhen durch die muffige Kunstakademie des ersten Aktes, von deren Wänden gipserne Geistesgrößen grüßen. Später, in Sachs’ schniekem Penthouse, ändert sich das. Da schmeißt Beckmesser seine dunklen Latschen weg und schlüpft ins bequeme und ...
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Opernwelt September/Oktober 2007
Rubrik: Festspiele I, Seite 4
von Stephan Mösch, Christoph Vratz
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Mit Kinder- und Jugendoper neues Publikum für das Musiktheater zu gewinnen, ist manchen Häusern bereits eine eigene Programmschiene wert. In München haben solche Aufführungen noch Seltenheitswert. Doch jetzt versuchten sich sowohl das Gärtnerplatztheater wie die Staatsoper, aber auch (erneut) das Festival für Neue Musik «ADEvantgarde» auf diesem Gebiet: Eine...
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