Akzentuiert und ausgewogen

Simone Youngs Hamburger «Mathis»-Debüt liegt nun auf CD vor

Opernwelt - Logo

«Ich versuche, bereits bei den ersten Proben die Partitur so verständlich zu machen, dass die Musiker – und durch sie auch die Zuhörer – alle Details hören können, die zu dem Werk gehören. Deswegen arbeite ich mit dem Orchester immer sehr ausführlich an der Artikulation und der Balance zwischen den einzelnen Instrumentengruppen.» So antwortete Simone Young kürzlich in einem Interview auf die Frage, wie wichtig ihr die Transparenz des Orchesterklangs sei.


Als Young im September 2005 an der Hamburgischen Staatsoper ihren Einstand gab (siehe OW 11/2005), hatte sie sich für Hindemiths «Mathis der Maler» entschieden und damit nicht nur ihre Visitenkarte vorgelegt, sondern gleichzeitig eine programma­tische Marschroute angedeutet. Der Künstler rückt in den Mittepunkt und fragt sich: «Ist, dass du schaffst und bildest genug?»
Dank der guten Drähte, die zwischen der Dirigentin und dem Label Oehms Classics bestehen, konnte dieses Opern-Debüt nun auf CD vorgelegt werden. Dass Young dabei allen größeren und kleineren Strichen der Partitur eine entschiedene Absage erteilt, macht das Ganze von vornherein sympathisch. Aber nicht nur die quellenkritische Herangehensweise, auch die musikalische ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt November 2007
Rubrik: CDs, Seite 55
von Christoph Vratz

Vergriffen
Weitere Beiträge
Erinnerung, bestätigt

Zwar ist die elektromagnetische Aufzeichnung der schärfste Feind nostalgischer Verklärung. Doch gelegentlich vermag sie die Erinnerung auch zu bestätigen. Etwa im Fall der Live-Aufnahme von Webers «Frei­schütz» vor 35 Jahren an der Wiener Staatsoper. Der 28. Mai 1972 war einer jener Abende, von denen man seinen Enkelkindern berichten möchte. Erstmals stand Webers...

Im Dickicht der Klangfülle

Die Inszenierung von Giorgio Battistellis «Prova d’orchestra» am Stadttheater Bern stellt bereits die siebte Neuproduktion dieses mittlerweile zwölf Jahre alten Werks dar. Weitere sind geplant. Was macht das Stück derart populär? Ist es Fellinis bildmächtiger Film aus dem Jahr 1978 oder die oft illustrative Zugänglichkeit von Battistellis Musik? Für den neuen...

Berliner Operngeschichte

In Berlin war er eine Institution: Helmut Krebs, der als junger Sänger 1938 zuerst an die Städtische Oper in Charlottenburg engagiert wurde und diesem Haus, der späteren Deutschen Oper, ein Leben lang, bis zu seinem letzten Auftreten als Alter Sträfling in Janáceks «Aus einem Totenhaus» in den späten achtziger Jahren, treu geblieben ist. Ein halbes Jahrhundert...