Jetzt erst recht
Immer wieder haben in den letzten Jahren die Theater in den neuen Bundesländern für Schlagzeilen gesorgt. Besonders in Thüringen und in Sachsen grassiert die Angst vor dem Theatertod – Fusionen, Spartenschließungen, Einsparungsdebatten und Subventionskürzungen sind Stichworte, die auch in den Spalten dieser Zeitschrift mit großer Regelmäßigkeit auftauchen.
Dass die der Finanznot der Städte und Länder geschuldeten Strukturveränderungen nicht nur mittelfristig, sondern auch langfristig zu weiteren schmerzhaften Kürzungen führen könnten, darauf hat jüngst der Erfurter Intendant Guy Montavon aus Anlass seiner Vertragsverlängerung bis zum Jahr 2017 hingewiesen: sich nämlich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, was passiert, wenn 2019 der Solidarpakt II und mit ihm die Förderung der neuen Bundesländer aus Steuermitteln ausläuft.
Dabei steht der gebürtige Genfer Montavon, der seit 2002 die Oper Erfurt leitet, noch günstig da. Mit seinem Haus im 2003 eröffneten Neubau, einer der modernsten Spielstätten in Europa, wäre er gern in der Bundesliga der Theater vertreten. Gediegenheit und Fortune attestiert ihm selbst die lokale Presse. Er hat beachtliche Erfolge vorzuweisen – nicht zuletzt ...
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