Das Paradies kennt keine Kunst
Herr Hopp, wir hören von Festivalveranstaltern immer wieder, dass sie die Moderne weitgehend aussparen, um das Publikum nicht zu überfordern. Anspruchsvolle Stücke des 20. Jahrhunderts seien Kassengift. Im Zentrum des musikfest berlin steht diesmal das Werk von Pierre Boulez und Luciano Berio. Wie schaffen Sie es, solche Programme durchzusetzen?
Es geht nicht darum, etwas durchzusetzen, sondern einem Interesse gerecht zu werden, auch Interesse zu wecken. Es ist ja nicht so, dass das Publikum keinen Sinn für das Außergewöhnliche und für die Kunst der Gegenwart hätte.
Für das musikfest berlin ist der Bezugsrahmen nicht allein die internationale Festivalszene, sondern insbesondere auch das, was künstlerisch und kulturell in der Stadt gewach-
sen ist. Es ist ein internationales Orchesterfestival, das sich als eine besondere Stimme im Musikleben der Stadt versteht. Einerseits ist es ein Gastspielfestival, andererseits nutzt es die Ressourcen vor Ort. Entsprechend ist die Finanzierung aufgestellt. Es gibt keine Patentrezepte, aber vernünftige und wirksame Konzepte.
Je höher die Auslastung, desto besser das Angebot?
Die Forderung hoher Auslastungsquoten allein führt in die Irre, auch wenn sie ...
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Opernwelt September/Oktober 2010
Rubrik: Magazin, Seite 96
von Stephan Mösch, Albrecht Thiemann
Was in den USA Aspen ist und in Japan das Pacific Festival bei Sapporo, dafür steht in Schweden der Name Vadstena: eine Sommerakademie, die dem musikalischen Nachwuchs den Schritt von der Ausbildung ins Berufsleben erleichtern will. Ein Ort, wo man die Stars von morgen hören kann. Eine Idylle, in der hart und doch entspannt gearbeitet wird. Musik und Landschaft....
Männer, die auf der Opernbühne mit einer Alt- oder Sopranstimme Männerrollen singend darstellen, gelten heute nicht mehr als jene seltsamen oder gar widernatürlichen Wesen, als die Countertenöre in der Nachfolge Alfred Dellers von etlichen Skeptikern noch bis vor wenigen Jahren angesehen wurden. Mit dem Siegeszug falsettierender Sänger wie David Daniels, Andreas...
Mit dieser etwas lieblos edierten, aber sehr preiswerten Kassette zum 50. Geburtstag des Großen Festspielhauses in Salzburg demonstriert die Deutsche Grammophon nachdrücklich, dass sie im letzten halben Jahrhundert die heimliche Intendanz der Festspiele innehatte. Alle ihre berühmten Vertragskünstler sind hier regelmäßig aufgetreten und marschieren bei dieser...